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Dürr-Konzern gefährdet seine ehrgeizigen Ziele

Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat seine EBIT-Margen-Prognose für das Jahr 2024 deutlich nach unten korrigiert

Eulerpool News 20. Okt. 2023, 09:00

Düsseldorf – Es ist keine Überraschung, aber dennoch enttäuschend: Der Maschinenbaukonzern Dürr wird sein Ziel einer EBIT-Marge von 8 Prozent im kommenden Jahr wohl nicht erreichen. Dies teilte der MDAX-Konzern in einer aktuellen Einschätzung mit. Als Grund für die Prognosesenkung nannte Dürr den stark rückläufigen Auftragseingang von -32 Prozent in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei seiner Tochtergesellschaft Homag, die aufgrund eines anhaltenden Abschwungs auf dem Markt für Holzbearbeitungsmaschinen zu kämpfen hat.

Um dennoch eine positive Bilanz zu ziehen, hat sich Dürr neue Ziele für 2024 gesetzt: Eine EBIT-Marge von 4,5 bis 6,0 Prozent bei einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent. Doch selbst dies scheint eine Herausforderung zu sein, da das Unternehmen nun frühestens 2026 seine angestrebte Zielmarge von 8 Prozent zu erreichen glaubt, vorausgesetzt Holzmag erholt sich bis dahin. Die Prognose für dieses Jahr bleibt jedoch stabil, mit einer erwarteten EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6,0 bis 7,0 Prozent und einem Umsatz von rund 1,15 Milliarden Euro im dritten Quartal.

"Wir haben beim Ergebnis im dritten Quartal einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht und liegen mit Blick auf die Jahresprognose im Plan", sagte Jochen Weyrauch, Geschäftsführer von Dürr. Neben einem Umsatz von 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro für das Gesamtjahr strebt das Unternehmen auch einen freien Cashflow von 50 bis 100 Millionen Euro an, während das obere Ende des Zielkorridors für den Auftragseingang von 4,4 bis 4,8 Milliarden Euro angestrebt wird.

Um den Erfolg von Homag sicherzustellen, erarbeitet Dürr zusätzliche Maßnahmen, darunter der verstärkte Einsatz von flexiblen Arbeitszeitinstrumenten und die Reduzierung der Kapazitäten, um Kosten zu senken. Eine Nachfragebelebung ist ab Ende 2024 zu erwarten, bis dahin bleibt der niedrige Auftragseingang jedoch noch geringfügig, da Homag noch Aufträge aus der Boom-Phase bearbeitet. Im kommenden Jahr erwartet Dürr jedoch eine Unterauslastung und Umsatzeinbußen von rund 15 Prozent für Homag.

Die Quartalszahlen für das dritte Quartal wird Dürr am 9. November veröffentlichen. Die Dürr-Aktie verlor im nachbörslichen Tradegate-Handel zeitweilig 5,88 Prozent auf 21,78 Euro.

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