Der Karlsruher Energiekonzern EnBW hat im ersten Halbjahr 2024 trotz eines deutlichen Rückgangs der Geschäftszahlen eine zufriedenstellende Bilanz vorgelegt. “Das Halbjahresergebnis spiegelt unsere Erwartungen vollumfänglich wider”, erklärte Thomas Kusterer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand der EnBW. Angesichts des außergewöhnlich guten Vorjahres, das durch ungewöhnlich hohe Preisniveaus geprägt war, habe sich das Ergebnis nun normalisiert, so Kusterer weiter.
Im ersten Halbjahr sank das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 26 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss verringerte sich um fast 44 Prozent auf 927 Millionen Euro. Diese Rückgänge sind vor allem auf das Segment der Nachhaltigen Erzeugungsinfrastruktur zurückzuführen, das im Vorjahr besonders stark von hohen Energiepreisen profitierte.
Im Geschäftsjahr 2023 hatte die EnBW mit einem operativen Ergebnis von 6,37 Milliarden Euro ein Plus von über 60 Prozent verzeichnet. Für das laufende Jahr erwartet Kusterer weiterhin ein Ergebnis zwischen 4,6 und 5,2 Milliarden Euro. Der Konzern beschäftigte zuletzt über 29.300 Mitarbeitende, was einem Anstieg von 6 Prozent entspricht.
EnBW investierte im ersten Halbjahr 2024 rund 2,5 Milliarden Euro brutto, insbesondere in den Ausbau der Offshore-Windkraft, den Bau CO2-armer, wasserstofffähiger Gaskraftwerke sowie in die Erweiterung der Stromtransport- und -verteilnetze. Rund 90 Prozent dieser Investitionen gelten gemäß der EU-Definition als ökologisch nachhaltig, womit EnBW den Zielwert von 85 Prozent übertreffen konnte.
Zudem konnte das Unternehmen seine CO2-Emissionen weiter reduzieren, indem es mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugte und weniger Kohle zur Stromerzeugung einsetzte als ursprünglich geplant.
Die EnBW-Aktie reagierte positiv auf die Ergebnisse und stieg im XETRA-Handel zeitweise um 1,57 Prozent auf 64,60 Euro.