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CureVac richtet Fokus nach Verlusten neu aus: mRNA-Forschung im Zentrum
CureVac fokussiert sich nach Millionenverlusten auf mRNA-Forschung, verschlankt Strukturen und sichert finanzielle Stabilität bis 2028.

Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac, bekannt für seine gescheiterte Corona-Impfstoffentwicklung, hat nach Jahren der Verluste eine strategische Neuausrichtung beschlossen. Im Fokus stehen künftig die Onkologie sowie nicht-atemwegsbezogene Erkrankungen, wie wiederkehrende Harnwegsinfektionen. CureVac setzt dabei auf die Weiterentwicklung der mRNA-Technologie und führt Gespräche mit potenziellen Pharmapartnern, erklärte Vorstandschef Alexander Zehnder.
Ein zentraler Schritt war der Verkauf der mRNA-Lizenzen für Grippe- und Covid-19-Impfstoffe an GlaxoSmithKline (GSK) für bis zu 1,45 Milliarden Euro. CureVac erhielt davon 400 Millionen Euro als Vorauszahlung. Der Deal sichert das Unternehmen finanziell bis mindestens 2028 ab und brachte erstmals seit der Pandemie wieder schwarze Zahlen im dritten Quartal 2024.
Gleichzeitig setzt CureVac auf eine drastische Verschlankung: Von sieben Hierarchieebenen blieben zwei, Abteilungen wurden zusammengelegt. Der 2024 beschlossene Stellenabbau um 300 Mitarbeiter soll bis Januar 2025 abgeschlossen sein. Die Abfindungsprogramme, die bislang 14 Millionen Euro kosteten, verursachten keine betriebsbedingten Kündigungen. Zehnder erwartet ab 2025 eine Reduktion der Betriebskosten um etwa 30 Prozent.
Doch rechtliche Auseinandersetzungen belasten weiterhin. Der Streit mit BioNTech um ein Corona-Impfstoffpatent zieht sich durch Instanzen in Deutschland, den USA und Großbritannien. Nachdem das Bundespatentgericht ein CureVac-Patent für nichtig erklärte, liegt der Fall nun beim Bundesgerichtshof. Entscheidungen könnten 2025 fallen.
Mit der Neuaufstellung positioniert sich CureVac klar als Forschungsunternehmen, das auf frühe klinische Entwicklung und strategische Partnerschaften setzt.