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Boeing's Starliner vor Rückkehr zur Erde: Ohne Astronauten nach technischer Odyssee
Boeings Starliner kehrt nach einer Reihe technischer Probleme ohne Crew zur Erde zurück, während die betroffenen Astronauten auf eine alternative Rückkehrmission mit SpaceX warten müssen.
Das seit Monaten krisengeplagte Raumschiff "Starliner" der US-Firma Boeing soll in der Nacht von Freitag auf Samstag ohne Besatzung zur Erde zurückkehren. Die ursprünglich für eine Woche geplante Mission hat sich durch zahlreiche technische Probleme auf über drei Monate verlängert. Die Kapsel, die im Juni zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) brachte, soll sich um kurz nach Mitternacht (MESZ) von der ISS lösen und etwa sechs Stunden später in der Wüste von New Mexico landen.
Die Verzögerungen haben ihre Wurzeln in einer Reihe von Komplikationen. Schon kurz nach dem Start wurden Schwierigkeiten mit den Triebwerken sowie Heliumlecks festgestellt. Aus Sicherheitsbedenken entschied die US-Weltraumbehörde Nasa, die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore nicht mit dem "Starliner" zurückzuschicken. Stattdessen verbleiben die beiden länger als geplant auf der ISS und warten auf einen Alternativplan für ihre Rückkehr.
Ursprünglich war vorgesehen, dass Williams und Wilmore nur eine Woche auf der ISS verbringen, um den ersten bemannten Flug des "Starliner" zu testen. Doch die technischen Probleme sorgten dafür, dass die Nasa den "Starliner" für die Rückreise ohne Besatzung einsetzen wird. Für die Rückkehr der Astronauten ist nun eine künftige Mission mit dem "Dragon"-Raumschiff von SpaceX vorgesehen, die frühestens im Februar 2025 stattfinden soll.
Die Unsicherheiten rund um den "Starliner" haben nicht nur den Zeitplan, sondern auch die Stimmung unter den Experten belastet. Während einige Nasa-Fachleute das Risiko einer Rückkehr mit Crew als beherrschbar ansahen, bestand Boeing auf eine unbemannte Landung, um potenzielle Gefahren auszuschließen. Die enorme Belastung, die Raumkapseln beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aushalten müssen, war ein entscheidender Faktor in der Debatte.
Der Rückschlag für Boeing wird sich möglicherweise auch auf das Vertrauen in zukünftige Raumfahrtprojekte auswirken. Die "Starliner"-Mission, ursprünglich als starker Konkurrent zu SpaceX' "Dragon" geplant, erlebte seit dem Start mehrere Rückschläge, die das Programm unter ständige Beobachtung stellten.
Auch an der Börse bleibt die Situation angespannt: Die Aktie von Boeing notierte am Handelstag leicht tiefer bei 162,19 US-Dollar, ein Minus von 0,63 Prozent. Analysten erwarten, dass die weitere Entwicklung des "Starliner"-Programms genau verfolgt wird, um die langfristigen Auswirkungen auf Boeings Raumfahrtambitionen besser einschätzen zu können.