Boeing Triumphiert: $36-Milliarden-Auftrag aus der Türkei – Airbus im Abseits

20.12.2024, 12:00

Eine Revolution in der Luftfahrt: Boeing sichert sich den größten Deal des Jahres und stellt die Konkurrenz in den Schatten

Eulerpool News 20. Dez. 2024, 12:00

Die Luftfahrtindustrie liebt ihre Dramen – und Boeing hat gerade den Hauptact geliefert. Mit einem gigantischen Auftrag über 100 Flugzeuge und einer Option auf 100 weitere hat die türkische Pegasus Airlines einen Paukenschlag gesetzt. Der Clou? Die Airline, die noch 2023 erklärte, Airbus zur Exklusivmarke zu machen, wechselt nun die Seiten. Ein Wendepunkt, der Airbus schmerzen dürfte und Boeing ein dringend benötigtes Comeback beschert.

Eine Wette auf die Zukunft

Der Deal hat es in sich: Pegasus ordert Boeings 737 Max 10, eine Maschine, die noch nicht einmal zertifiziert ist. Diese Bestellung in Rekordhöhe – 36 Milliarden Dollar nach Listenpreisen – zeigt, dass Pegasus nicht nur einen strategischen Richtungswechsel vollzieht, sondern auch auf die Zukunft wettet. Boeing wird die ersten Flugzeuge erst 2028 liefern, doch die Airline vertraut darauf, dass die Max 10 ab 2025 zertifiziert wird. Experten wie Jefferies-Analystin Sheila Kahyaoglu dämpfen jedoch die Euphorie: Ein Betriebsstart vor 2026 sei unwahrscheinlich, betonte sie und verwies auf regulatorische Hürden und politische Unsicherheiten.

Warum Boeing – und warum jetzt?

Boeing brauchte diesen Sieg dringend. Ein 53-tägiger Streik, Verzögerungen in der Produktion und ein schwerer Unfall hatten das Unternehmen 2024 schwer belastet. Doch die letzten Monate brachten eine Wende: Boeing sammelte 24 Milliarden Dollar ein, um die eigene Liquidität zu stärken, und beendete den Streik. Das Ergebnis? Ein Aktienkurs, der seit November um satte 30 % gestiegen ist.

Pegasus’ Entscheidung könnte auch geopolitische Dimensionen haben. Die Airline lobte den Auftrag als Chance für die türkische Wirtschaft, lokale Hersteller und die Luftfahrtindustrie insgesamt. Gleichzeitig stärkt der Deal die wirtschaftlichen und politischen Bande zwischen der Türkei und den USA – eine Botschaft, die Airbus wohl nur ungern liest.

Airbus bleibt im Spiel – aber mit Rückschlägen

Für Airbus ist dieser Schlag doppelt bitter. Noch 2023 hatte Pegasus angekündigt, Airbus zum Exklusivpartner zu machen. Auch aktuell besitzt die Airline überwiegend Airbus-Jets der A320-Familie und hat noch 53 A321 in der Pipeline. Doch der neue Boeing-Deal zeigt, dass Airbus den Platz an der Sonne nicht sicher hat – zumindest nicht in der Türkei.

Gleichzeitig bleibt Airbus stark: Türkische Airlines bestellen weiterhin fleißig bei den Europäern. Ein Auftrag von 220 Flugzeugen aus dem Jahr 2023, unter anderem für 70 A350, beweist, dass Airbus nicht so leicht aus dem Markt zu drängen ist. Doch das Duell Boeing vs. Airbus hat durch den neuen Auftrag eine neue Dynamik bekommen.

Ein Wettlauf um den Himmel

Die Türkei selbst spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit dem neuen Flughafen Istanbul als globaler Drehkreuz-Hoffnung und ambitionierten Expansionsplänen, sowohl touristisch als auch geschäftlich, scheint das Land entschlossen, in der Luftfahrt ganz vorne mitzuspielen. Pegasus will diesen Schwung nutzen und ihre Reichweite nach Nordafrika und in die baltischen Staaten ausbauen – dafür braucht es Flugzeuge mit Reichweite, Kapazität und Effizienz. Boeing liefert genau das.

Ein Comeback für die Geschichtsbücher?

Für Boeing markiert dieser Auftrag mehr als nur einen finanziellen Erfolg. Es ist eine symbolische Rückkehr zu alter Stärke. Doch der Weg ist noch steinig: Die 737 Max 10, so viel ist sicher, wird Boeing weiter beschäftigen. Ob die Zertifizierung wie geplant läuft oder politische Wirren in Washington für neue Stolpersteine sorgen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Mit diesem Deal hat Boeing gezeigt, dass es noch lange nicht abgeschrieben ist. Airbus dürfte das sehr genau registrieren.

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