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Bain Capital entfacht Übernahmekampf um Fuji Soft mit 4,3-Milliarden-Dollar-Angebot

Bain Capital bietet 4,3 Milliarden Dollar für Fuji Soft, steigert den Übernahmewettbewerb mit KKR und testet Japans M&A-Landschaft.

Eulerpool News 13. Dez. 2024, 12:12

Die Übernahme des japanischen IT-Dienstleisters Fuji Soft steht vor einer neuen Eskalationsstufe: Bain Capital hat überraschend ein Gegenangebot in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar unterbreitet, um den Konkurrenten KKR zu überbieten. Damit wird einer der am schärfsten umkämpften Übernahmekämpfe in Japan in diesem Jahr weiter angeheizt.

Bain kündigte am Mittwoch an, den Angebotspreis für Fuji Soft auf 9.600 Yen (63 US-Dollar) je Aktie zu erhöhen, was über dem zuletzt von KKR gebotenen Preis von 9.451 Yen liegt. Mit dieser Offerte wertet Bain das Unternehmen auf nahezu 4,3 Milliarden US-Dollar. KKR hatte zuvor eine führende Position inne, nachdem die ursprüngliche Offerte von Bain im November von Fuji Softs Vorstand abgelehnt wurde.

Fuji Softs Aktienkurs stieg am Mittwoch in Tokio um 1,4 Prozent auf 9.663 Yen, was auf Erwartungen eines weiteren Bieterwettstreits hindeutet. Eine offizielle Ankündigung von Bains erhöhtem Angebot wird noch im Laufe des Tages erwartet.

Während KKR bereits die Unterstützung des Vorstands von Fuji Soft genießt, setzt Bain auf die Rückendeckung des Firmengründers und Großaktionärs Hiroshi Nozawa. Bains Angebot erfordert jedoch ebenfalls die Zustimmung des Vorstands, um voranzukommen.

Ein hochrangiger M&A-Berater in Tokio beschrieb die Situation als „flirtend mit feindlichem Terrain“, wobei Bain sich als „weißer Ritter“ positioniere. Diese Strategie könnte den Vorstand unter Druck setzen, das neue Angebot ernsthaft zu prüfen.

KKR war optimistisch, die Übernahme abzuschließen, da es zuvor mehr als ein Drittel der Fuji-Soft-Aktien durch eine frühere Offerte gesichert hatte. Diese beinhaltete den Kauf von Anteilen durch aktivistische Fonds wie 3D Investment Partners und Farallon Capital Management.

Bain sieht sich jedoch einer Herausforderung gegenüber: Eine Bestimmung des Fuji-Soft-Vorstands verlangt, dass Bain vertrauliche Informationen, die während des Prozesses erlangt wurden, vernichtet. Dies könnte Bains Verhandlungsposition schwächen. In einer Stellungnahme am Mittwoch kritisierte Bain diese Anforderung und verwies auf überarbeitete M&A-Richtlinien aus dem Jahr 2023, die Unternehmen anhalten, das beste Angebot für Aktionäre offen zu prüfen.

Berater loben Fuji Soft als attraktives Übernahmeziel, nicht nur aufgrund des Kerngeschäfts, sondern auch wegen wertvoller Immobilien und einer stabilen Investorenbasis. Der Übernahmekampf könnte zu einer Patt-Situation führen, da KKRs bestehende Anteile Bain daran hindern könnten, die erforderlichen Stimmen für eine vollständige Kontrolle zu gewinnen. Eine solche Sackgasse könnte Fuji Softs Geschäftsstrategie und Mitarbeiter belasten, warnten Insider.

Weder Fuji Soft noch KKR wollten sich zu den Entwicklungen äußern. Bain positioniert sich jedoch weiterhin als entschlossener Herausforderer in einem der bemerkenswertesten Übernahmekämpfe Japans.

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