Axel Springer vor Aufspaltung: Döpfner festigt Kontrolle über Medienunternehmen

Die geplante Aufspaltung von Axel Springer stärkt Mathias Döpfners Kontrolle über die Medienaktivitäten des Konzerns.

16.9.2024, 17:07
Eulerpool News 16. Sept. 2024, 17:07

Mathias Döpfner, Vorstandschef des Medienkonzerns Axel Springer, und der Private-Equity-Riese KKR stehen kurz vor einer Vereinbarung, die den deutschen Milliardär in eine stärkere Position bringen könnte, um seine Kontrolle über bedeutende Medienmarken wie Politico und Bild zu festigen. Laut Insidern soll die mögliche Aufspaltung des Konzerns bei einem Treffen des Aufsichtsrats am kommenden Donnerstag erörtert werden.

KKR, das 2019 gemeinsam mit dem Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB) eine 48,5-prozentige Beteiligung an Axel Springer erwarb, plant, die Mehrheit am lukrativen Klassifizierten-Geschäft des Unternehmens zu übernehmen. Dazu gehören Plattformen wie StepStone und die Immobilienanzeigensparte Aviv. Insgesamt wird der Konzern mit 13,5 Milliarden Euro bewertet, davon entfallen mehr als 10 Milliarden Euro auf den Bereich der Kleinanzeigen.

Die Trennung von Axel Springer markiert das Ende einer turbulenten Partnerschaft zwischen KKR und dem Berliner Medienhaus. Ursprünglich hatte KKR geplant, StepStone über einen Börsengang zu veräußern, aber das Vorhaben wurde mehrfach verschoben, da europäische Börsengänge zuletzt schwächelten.

Für Döpfner, der seit 2002 als CEO fungiert, würde die Abspaltung bedeuten, dass er seine Kontrolle über die Medienaktivitäten von Axel Springer weiter festigt. Neben Politico und Business Insider gehören auch die Boulevardzeitung Bild und die Tageszeitung Die Welt zum Portfolio des Unternehmens. Döpfner und Friede Springer, Witwe des Unternehmensgründers und Vizevorsitzende des Konzerns, sollen laut den Verhandlungen Minderheitsanteile am Klassifizierten-Geschäft behalten.

Die Aufspaltung des Unternehmens erfolgt in einer Zeit, in der Axel Springer mit einer Reihe von Skandalen konfrontiert war. Diese umfassten Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen einen ehemaligen Chefredakteur von Bild sowie Vorwürfe redaktioneller Einmischung durch Döpfner selbst. Auch KKR geriet zuletzt in eine Kontroverse, nachdem Business Insider Plagiatsvorwürfe gegen die Ehefrau des Hedgefonds-Managers Bill Ackman erhoben hatte.

Mathias Döpfner, der enge Beziehungen zu globalen Wirtschaftsgrößen wie Elon Musk pflegt und im Vorstand von Netflix sowie Warner Music Group sitzt, strebt weiterhin eine Expansion in den englischsprachigen Medienmarkt an. Nach dem gescheiterten Versuch, die Financial Times 2015 zu übernehmen, kaufte er Business Insider und erwarb 2021 Politico für rund 1 Milliarde US-Dollar.

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