Ardian schließt größten Zweitmarkt-Fonds mit 30 Milliarden Dollar und setzt auf Expansion in den USA

Ardian setzt mit einem 30-Milliarden-Dollar-Fonds einen neuen Standard im boomenden Markt für Private-Equity-Secondaries und plant strategische Expansion in den USA.

17.1.2025, 09:11
Eulerpool News 17. Jan. 2025, 09:11

Der französische Asset-Manager Ardian hat mit einem Fondsvolumen von 30 Milliarden Dollar den größten Zweitmarkt-Fonds für Private-Equity-Beteiligungen aufgestellt. Die Mittel sollen genutzt werden, um Anteile an älteren Fonds von Investoren zu erwerben, die vorzeitig aussteigen wollen. Dies markiert einen neuen Meilenstein im boomenden Markt für sogenannte Secondaries-Transaktionen.

Ardian, das ein verwaltetes Vermögen von 176 Milliarden Dollar aufweist, übertraf mit diesem Fonds das Vorgängervolumen von 19 Milliarden Dollar im Jahr 2020 deutlich. Die Kapitalaufnahme, die 2022 begann, spiegelt das wachsende Interesse an liquiden Lösungen für Investoren wider, die auf die verzögerte Ausschüttung von Private-Equity-Erträgen reagieren.

Boomender Markt für Zweitmarkt-Transaktionen
Die Nachfrage nach liquiden Alternativen ist stark gestiegen, da Buyout-Fonds Schwierigkeiten haben, Investitionen zeitnah zu veräußern. Vladimir Colas, Executive Vice President von Ardian, erklärte, dass rund die Hälfte der Verkäufer in den vergangenen zwei Jahren erstmalig am Zweitmarkt aktiv war. Das jährliche Volumen von Secondaries-Deals erreichte 2024 laut Colas eine Rekordhöhe von 150 Milliarden Dollar, während über 250 Milliarden Dollar an Vermögenswerten zum Verkauf angeboten wurden.

Ein treibender Faktor für diese Dynamik ist die Überallokation institutioneller Investoren wie Pensionsfonds. Ein Rückgang der Aktien- und Anleihemärkte führte dazu, dass der Anteil von Private Equity in deren Portfolios relativ anstieg, was vermehrte Verkäufe nach sich zog.

Strategische Expansion und US-Fokus
Ardian hat bereits die Hälfte des Fondsvolumens in 17 Transaktionen eingesetzt, mit durchschnittlich 2 Milliarden Dollar pro Deal. Neben Secondaries prüft das Unternehmen Akquisitionen zur Stärkung seiner Präsenz in den USA. „Wir sind nicht im Large-Cap-Buyout, in US-Private-Debt oder im US-Immobilienmarkt präsent – das wären offensichtliche Märkte, um unsere Strategie zu erweitern“, sagte Colas.

Ardian bleibt jedoch vorsichtig: „Wir haben uns viel angesehen, aber nichts war der richtige Fit. Wir haben keinen Zeitdruck, Fehler zu machen.“

Politischer Rückenwind erwartet
Mit Blick auf die kommende Präsidentschaft von Donald Trump erwartet Ardian eine Lockerung der Vorschriften, die es US-Rentenkassen erleichtern könnte, in Private Equity zu investieren. „Trump wird eher ein Befürworter als ein Gegner der Demokratisierung von Private Markets sein“, prognostizierte Colas.

Ardian sieht sich gut positioniert, um vom wachsenden Markt für Secondaries zu profitieren und gleichzeitig durch gezielte Expansion seine globale Präsenz zu stärken.

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