Alibaba greift an: Mega-Deal in Südkorea für 4 Milliarden Dollar

Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba plant eine Fusion mit Südkoreas E-Mart – ein mutiger Schritt, um lokale Rivalen wie Coupang und Naver in die Schranken zu weisen

26.12.2024, 09:24
Eulerpool News 26. Dez. 2024, 09:24

Ein Land im Umbruch, eine Branche im Wettlauf, und mittendrin: Alibaba. Der chinesische E-Commerce-Riese steht laut Eulerpool vor einer bahnbrechenden Transaktion in Südkorea. Gemeinsam mit dem Einzelhandelsriesen E-Mart soll ein Joint Venture entstehen, das auf einen Wert von rund 4 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.

Die Gespräche sind weit fortgeschritten. Insider berichten, dass die Details der Fusion bereits finalisiert werden könnten – vielleicht schon diese Woche. Ziel ist es, die südkoreanischen E-Commerce-Operationen beider Unternehmen zu verschmelzen und so einen dominanten Player im lokalen Markt zu schaffen.

Warum Südkorea für Alibaba der nächste große Schritt ist

Alibaba hat ein Problem: Das Wachstum im Heimatmarkt China stagniert. Zwar glänzt das Unternehmen mit Fortschritten in internationalen Geschäftsfeldern wie AliExpress und der Cloud-Sparte, doch die Margen im traditionellen E-Commerce brechen ein. Südkorea, ein dynamischer Markt mit technikaffinen Verbrauchern und einer hohen E-Commerce-Penetration, bietet genau das, was Alibaba sucht: neue Chancen, neue Kunden, neues Wachstum.

Die Konkurrenz in Südkorea schläft allerdings nicht. Unternehmen wie Coupang, oft als „das Amazon Südkoreas“ bezeichnet, und Naver, ein heimischer Tech-Gigant, dominieren die Szene. Mit dem Einstieg von Alibaba wird sich das Machtgefüge jedoch verschieben.

E-Mart: Ein unterschätzter Riese auf der Überholspur

E-Mart mag in internationalen Kreisen weniger bekannt sein, doch das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren still und heimlich zu einem Schwergewicht im südkoreanischen Einzelhandel gemausert. Besonders durch den Kauf von eBay Südkorea im Jahr 2021 für satte 3 Milliarden Dollar hat E-Mart seine Position gestärkt.

Der Fokus von E-Mart auf lebensmittelbasierte Kategorien und den breiten Einzelhandelssektor ergänzt Alibabas technologische und logistische Stärken perfekt. Zusammen könnten sie ein unschlagbares Duo bilden, das den Markt aufmischt.

Die Herausforderungen: Politische Turbulenzen und Wirtschaftskrisen

Doch Südkorea ist aktuell ein schwieriges Pflaster. Die politische Situation ist angespannt – Präsident Yoon Suk Yeols Erklärung des Kriegsrechts und seine anschließende Amtsenthebung haben das Land erschüttert. Verbraucher verlieren das Vertrauen, die Konsumausgaben sinken. Laut jüngsten Berichten fiel das Verbrauchervertrauen im Oktober so stark wie seit den Anfängen der Covid-19-Pandemie nicht mehr.

Ein Deal dieser Größenordnung unter solchen Bedingungen? Riskant, aber strategisch sinnvoll. Denn gerade in Krisenzeiten bieten sich Gelegenheiten, Marktanteile zu sichern und die Konkurrenz auszustechen.

Coupang, Naver und jetzt Alibaba

Mit dem Einstieg Alibabas und der Unterstützung durch E-Mart ist der südkoreanische E-Commerce-Markt reif für einen harten Wettbewerb. Ob Coupang und Naver ihre Marktposition verteidigen können, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Alibabas Expansionsstrategie damit eine neue Dimension erreicht.

Während E-Mart-Aktien in diesem Jahr um rund 7 % gefallen sind und Alibaba mit einem Plus von 11 % glänzt, zeigt sich: Beide Unternehmen haben unterschiedliche Ausgangslagen, aber ein gemeinsames Ziel – die Spitze des südkoreanischen E-Commerce-Marktes.

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser