Aldi, der deutsche Discounter, hat trotz einer aggressiven Expansion seine Prioritäten auf Profitabilität verlagert. Während das Unternehmen plant, im Jahr 2024 weitere 23 Filialen in Großbritannien zu eröffnen, scheint das Augenmerk zunehmend auf Effizienz und Gewinnmargen zu liegen – ein typisches Zeichen für ein reifer werdendes Geschäft.
Aldi verzeichnete im Jahr 2023 einen Umsatzanstieg von 16 Prozent auf ein Rekordniveau von 17,9 Milliarden Pfund. Dennoch sank der Marktanteil des Discounters in Großbritannien in den zwölf Wochen bis zum 1. September leicht auf 9,9 Prozent, verglichen mit 10,1 Prozent im Vorjahr. Trotz steigender Verkaufszahlen signalisiert dies, dass das Wachstum der Marktanteile an seine Grenzen stößt.
Ein weiteres Zeichen für das Erreichen der „Reifephase“ ist der Anstieg der operativen Marge von Aldi auf 3,1 Prozent, was das Unternehmen näher an den Branchendurchschnitt von 4 Prozent heranführt. Diese Entwicklung ist das Ergebnis erhöhter Effizienz in den Filialen, die zur Rentabilitätssteigerung beiträgt.
Das Unternehmen steht jedoch vor Herausforderungen bei der Suche nach weiteren lukrativen Standorten, da viele der besten Einzelhandelsflächen bereits von Aldi oder seinem Konkurrenten Lidl besetzt sind. Trotz der Expansionspläne zeigt dies, dass das Potenzial für weiteres Flächenwachstum begrenzt ist.
Während Asda und Morrisons mit hohen Schulden zu kämpfen haben, bleibt die Konkurrenz unter den Supermärkten hart. Insbesondere Tesco und Sainsbury haben mit „Aldi Preis-Match“-Programmen und erfolgreichen Treueprogrammen ihre Fähigkeit bewiesen, den Preisdruck der Discounter abzufedern.