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adidas-Aktie zeigt Aufwärtsbewegung: Trotz eines schwierigen Quartals Anhebung der Jahresprognose

Trotz eines geringeren Umsatzes und Gewinns im dritten Quartal zeigt sich adidas für das Gesamtjahr optimistischer als zuvor

Eulerpool News 18. Okt. 2023, 19:00

Adidas hatte lange mit sich gerungen, ob die bereits produzierten, aber noch unverkauften "Yeezy"-Schuhe nach der Trennung von Ye weiterhin auf den Markt gebracht werden sollten. Der exzentrische Rapper und Designer hatte in der Vergangenheit mehrfach mit Hassbotschaften und antisemitischen Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt, bis Adidas schließlich die Reißleine zog. Letztendlich entschied sich das Unternehmen für den Verkauf der Sneaker. In zwei Online-Verkäufen im Juni und August wurden knapp die Hälfte der Restbestände losgeschlagen, was einen Gewinn von jeweils 150 Millionen Euro einbrachte. Ein Teil der Erlöse wird an Organisationen gespendet, die sich im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus engagieren.

Adidas hat im dritten Quartal zwar weniger Umsatz und Gewinn erzielt, als im Vorjahr, doch das Unternehmen ist für das Gesamtjahr zuversichtlicher als bisher. Der währungsbereinigte Umsatz lag im dritten Quartal über dem Niveau des Vorjahres, während er in Euro um6 Prozent auf rund 5,99 Milliarden Euro zurückging. Die Bruttomarge konnte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 49,3 Prozent verbessern. Das Betriebsergebnis fiel von 564 Millionen Euro im Vorjahr auf 409 Millionen Euro im aktuellen Quartal, was einer operativen Marge von 6,8 (2022:8,8) Prozent entspricht.

Die positive Entwicklung bei Umsatz und Gewinn im dritten Quartal ist auch auf den Verkauf eines Teils des restlichen Yeezy-Bestands zurückzuführen. Laut Mitteilung lief auch das zugrunde liegende Geschäft besser als erwartet, weshalb das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Für das Jahr 2023 rechnet Adidas nun mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Bereich, anstatt im mittleren einstelligen Bereich. Das zugrunde liegende Betriebsergebnis soll ohne Einmaleffekte im Zusammenhang mit Yeezy und der strategischen Prüfung nun auf einem Niveau von etwa 100 Millionen Euro liegen. Vorherige Prognosen hatten lediglich den Breakeven vorgesehen.

Inklusive der positiven Auswirkungen der Verkäufe von Yeezy-Produkten im zweiten und dritten Quartal, der potenziellen Abschreibung des übrigen Yeezy-Bestands von rund 300 (vorherige Prognose: 400) Millionen Euro sowie von Einmalkosten im Zusammenhang mit der strategischen Prüfung von unverändert bis zu200 Millionen Euro, rechnet Adidas nun für das Gesamtjahr mit einem negativen Betriebsergebnis (operativen Verlust) von etwa 100 Millionen Euro. Zuvor wurde noch ein operatives Minus von 450 Millionen Euro befürchtet.

Nach neun Monaten hat der Konzern bereits 645 Millionen Euro Gewinn erzielt. Sollten die Prognosen eintreffen, wird sich Adidas im vierten Quartal jedoch auf einen Verlust von etwa 700 Millionen Euro einstellen müssen. In diesem Betrag sind auch die restlichen Abschreibungen auf den Yeezy-Bestand enthalten, sofern er nicht noch weiterverkauft wird. Zudem hat Adidas rund 50 Millionen Euro für den Konzernumbau zurückgelegt, wovon jeweils etwa 70 Millionen im zweiten und dritten Quartal angefallen sind, beispielsweise für Schließungen eigener Geschäfte.

An der Börse reagiert man positiv auf die Quartalszahlen von Adidas: Im XETRA-Handel konnte die Aktie am Mittwoch zeitweise um 4,12 Prozent auf 178,00 Euro zulegen.

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