LinkedIn integriert innovative KI-Tools: Ein Fortschritt für Networking und Recruiting

5.10.2023, 10:18

Mithilfe Künstlicher Intelligenz will das Berufsnetzwerk LinkedIn weitere Nutzer erreichen und von der Schwäche von X profitieren

Eulerpool News 5. Okt. 2023, 10:18

Das berufliche Netzwerk LinkedIn hat am Dienstag in New York angekündigt, neue KI-Funktionen einzuführen, um seinen Nutzern bessere Suchergebnisse, einfachere Postmöglichkeiten und personalisierte Nachrichten zu bieten. Laut COO Dan Shapero wird Künstliche Intelligenz zu einem wichtigen Werkzeug für Personalvermittler und Stellensuchende.

Durch die Integration von generativer KI in alle Produkte will LinkedIn seine Nutzerbasis weiter ausbauen und von der Schwäche des Nachrichtendienstes Twitter/X profitieren. Die neuen Funktionen werden auf verschiedenen KI-Modellen basieren, insbesondere dem Textroboter ChatGPT von Microsoft-Partner OpenAI.

Da LinkedIn seit 2016 vollständig zu Microsoft gehört, besteht hier ein kurzer Draht zu den neuesten Entwicklungen bei KI-Technologien. Die zusätzlichen Funktionen sollen schrittweise und ohne zusätzliche Kosten in bestehende Abonnements für professionelle Nutzer integriert werden.

Die neuen KI-Funktionen werden zwar zunächst hauptsächlich von professionellen Nutzern wie Personalvermittlern genutzt, doch auch Normalnutzer sollen in Zukunft davon profitieren. Laut Shapero möchte LinkedIn den Nutzern dabei helfen, produktiver zu sein, und plant, ihre Möglichkeiten als Ausgangspunkt für weitere Funktionen zu nutzen. So experimentiert die Plattform bereits in den USA mit einem Tool, das beim Verfassen von Posts hilft, und plant die Einführung eines personalisierten Chatbots für die E-Learning-Angebote von LinkedIn.

Obwohl die neuen KI-Funktionen den Nutzern viele Vorteile bieten, gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Da LinkedIn über sensible Daten zu Karrierewegen und Kontakten seiner Nutzer verfügt, stellt sich die Frage nach dem verantwortungsvollen Einsatz von KI bei der Plattform. Shapero betont jedoch, dass der Schutz der Nutzerdaten für LinkedIn höchste Priorität hat und dass diese nicht für das Training der KI-Modelle von OpenAI verwendet werden.

Im Juni wurde bekannt, dass LinkedIn im Verdacht steht, gegen europäische Datenschutzbestimmungen verstoßen zu haben, und der Mutterkonzern Microsoft hat bereits Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Trotz des Erfolgs von LinkedIn in den letzten 20 Jahren sieht sich die Plattform mit einem schwächeren Wachstum in wichtigen Märkten konfrontiert.

Im Mai musste das Unternehmen über700 Stellen streichen und einen Teilrückzug aus China aufgrund des starken Wettbewerbs und des schwierigen makroökonomischen Umfelds bekannt geben. Im deutschsprachigen Raum hat LinkedIn laut eigenen Angaben 21 Millionen Mitglieder und sieht Deutschland als wichtigen Markt für das Unternehmen an.

Insbesondere die Schwäche der heimischen Konkurrenzplattform Xing hat dazu beigetragen, dass LinkedIn hier stark gewachsen ist.

Die Turbulenzen bei Twitter/X aufgrund der Übernahme durch Elon Musk haben sich ebenfalls als Vorteil für LinkedIn erwiesen, da immer mehr Nutzer aus Politik, Wirtschaft und Medien sich auf LinkedIn konzentrieren und aktiv werden.

Shapero betont, dass auf LinkedIn im Vergleich zur Konkurrenz ein professionellerer, positiverer und konstruktiverer Diskurs stattfindet, der auch durch die Zunahme von Wissens-Posts, also Beiträgen von allgemeinem Interesse, belegt wird. Mit den neuen KI-Funktionen und dem soliden Fundament als professionelles Netzwerk könnte LinkedIn auch weiterhin erfolgreich sein.

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