Huawei Technologies steht kurz vor der Einführung eines neuen KI-Chips, dem Ascend 910C, der in der Lage sein soll, den US-amerikanischen Konkurrenten Nvidia auf dem chinesischen Markt herauszufordern. Trotz anhaltender US-Sanktionen, die die Produktion von Huawei-Chips erheblich erschwert haben, testeten chinesische Internet- und Telekommunikationsunternehmen wie ByteDance und Baidu den neuen Prozessor in den letzten Wochen.
Der Ascend 910C wird von Huawei als vergleichbar mit Nvidias H100-Chip beschrieben, der seit seiner Einführung im letzten Jahr nicht direkt nach China geliefert wird. Die Produktion des Chips könnte jedoch durch potenziell weitere US-Beschränkungen und anhaltende Probleme bei der Herstellung verzögert werden. Huawei plant, den Chip ab Oktober auszuliefern, wobei die endgültigen Bestellungen und der Lieferplan noch variieren könnten.
Die Einführung des Ascend 910C markiert einen wichtigen Schritt für Huawei, das seit 2019 auf der US-Sanktionsliste steht und damit als nationale Sicherheitsbedrohung eingestuft wird. Diese Einstufung hat Huawei vom Zugang zu kritischen Komponenten und Herstellungsstätten, wie beispielsweise in Taiwan, abgeschnitten. Dennoch bleibt Huawei durch milliardenschwere staatliche Unterstützung ein Schlüsselakteur in Chinas Bestreben, amerikanische Technologien zu ersetzen.
Die Nachfrage nach dem neuen Chip könnte 70.000 Einheiten übersteigen und einen Gesamtwert von rund zwei Milliarden US-Dollar erreichen. Angesichts der anhaltenden US-Sanktionen stockt Huawei zudem Komponenten und Hochgeschwindigkeits-Speicherchips auf, um zukünftige Produktionsengpässe abzufedern.
Während Nvidia weiterhin weniger leistungsfähige Varianten seiner Chips für den chinesischen Markt anbietet, könnte Huawei durch die Einführung des 910C einen bedeutenden Marktanteil in China gewinnen. Experten schätzen, dass Huawei im nächsten Jahr zwischen 1,3 und 1,4 Millionen dieser Chips produzieren könnte, sofern keine zusätzlichen US-Sanktionen verhängt werden.