China hat sich entschieden, nicht nur der weltweit größte Markt für Industrieroboter zu sein, sondern auch deren Produktion zu intensivieren. Im Jahr 2022 installierte das Land mehr als die Hälfte aller weltweit eingesetzten Industrieroboter, so die International Federation of Robotics. Diese Entwicklung ist Teil einer größeren Strategie, um auf der Fertigungswertkette aufzusteigen und dem demografischen Wandel sowie steigenden Löhnen entgegenzuwirken.
Trotz des zunehmenden lokalen Wettbewerbs durch chinesische Firmen wie Shenzhen Inovance Technology und Estun Automation behalten europäische und japanische Unternehmen wie Fanuc und ABB bei hochwertigen Produkten die Oberhand. Fanuc führt beispielsweise weiterhin den Markt für CNC-Systeme an, die als das „Gehirn“ von Werkzeugmaschinen fungieren.
Die Anstrengungen der chinesischen Hersteller zeigen bereits Wirkung: Im ersten Halbjahr dieses Jahres kontrollierten lokale Produzenten über die Hälfte des chinesischen Marktes für Industrieroboter, verglichen mit etwa 36% im gesamten Jahr 2022. Besonders bei kollaborativen Robotern, die neben Menschen arbeiten können, haben chinesische Unternehmen schnell Marktanteile gewonnen.
Trotz einer gewissen Flaute im Markt für Fabrikautomation im letzten Jahr, teilweise bedingt durch Überinvestitionen in Bereichen wie Batterien und Solarmodule, zeigen sich Erholungstendenzen. Japanische Unternehmen verzeichneten eine Bestellsteigerung von 14% im letzten Quartal gegenüber dem Vorquartal, wie Fanuc berichtete.
Obwohl die langfristige Nachfrage nach Automatisierung und eine kurzfristige Erholung des Kapitalaufwands in China internationale Unternehmen mit technologischer Führungsposition wie Fanuc begünstigen, bleibt der chinesische Markt eine Herausforderung. Fanucs Aktien sind seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2021 um rund 20% gefallen, obwohl China 23% seines Umsatzes im letzten Quartal ausmachte.
Schließlich ist der chinesische Markt groß genug für ein Gedeihen sowohl lokaler als auch ausländischer Anbieter von Automatisierungstechnologie, vorausgesetzt, die chinesische Wirtschaft findet zu alter Stärke zurück.