AI

ASML meldet stark steigende Aufträge – KI-Boom treibt Nachfrage nach High-End-Chipmaschinen

ASML profitiert trotz Marktverunsicherung durch DeepSeek von stark steigenden Aufträgen für EUV-Lithographie-Anlagen im KI-Segment.

Eulerpool News 1. Feb. 2025, 07:12

ASML, Europas führender Hersteller von Maschinen zur Chipherstellung, verzeichnete im vierten Quartal einen sprunghaften Anstieg der Aufträge für seine modernsten Lithographie-Anlagen. Dies deutet darauf hin, dass Halbleiterproduzenten ihre Kapazitäten für die Produktion von KI-Chips weiter ausbauen – trotz jüngster Marktverunsicherung durch das chinesische KI-Start-up DeepSeek.

Die niederländische ASML hatte am Montag kurzzeitig ihren Status als wertvollstes europäisches Technologieunternehmen verloren, als der Börsenschock rund um DeepSeek zu Milliardenverlusten bei Nvidia, Broadcom und anderen Chipherstellern führte. DeepSeek präsentierte eine kosteneffiziente Methode zur Entwicklung leistungsstarker KI-Modelle, die potenziell den Bedarf an massiven Investitionen in Chips und Rechenleistung infrage stellen könnte – ein zentrales Geschäftsmodell für US-Technologiekonzerne wie OpenAI, Meta und Elon Musks xAI.

Dennoch sprechen ASMLs jüngste Quartalszahlen eine andere Sprache. Das Unternehmen meldete eine deutliche Zunahme der Bestellungen für seine „Extreme Ultraviolet Lithography“ (EUV)-Maschinen – eine Schlüsseltechnologie zur Herstellung modernster Chips. Die Netto-Auftragseingänge im vierten Quartal beliefen sich auf 7,1 Milliarden Euro und übertrafen damit die Analystenschätzungen von 4 Milliarden Euro deutlich. Allein der EUV-Anteil lag mit 3 Milliarden Euro weit über den Erwartungen.

Der Umsatz des Unternehmens stieg im vierten Quartal um 24 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, während der Nettogewinn mit 2,7 Milliarden Euro leicht über den Prognosen lag. Anleger reagierten positiv: Die ASML-Aktie sprang im frühen Handel am Mittwoch um 11 Prozent nach oben.

„Das Wachstum im Bereich künstliche Intelligenz ist der zentrale Wachstumstreiber für unsere Branche“, erklärte ASML-CEO Christophe Fouquet. Allerdings sei der Markt nicht homogen: „Nicht alle Kunden profitieren gleichermaßen, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.“

Für das erste Quartal erwartet ASML einen Umsatz zwischen 7,5 und 8 Milliarden Euro und liegt damit ebenfalls über den Markterwartungen. Dennoch bestätigte das Unternehmen seine bisherige Umsatzprognose für 2025 von 30 bis 35 Milliarden Euro.

Ein wichtiger Indikator für die anhaltende Investitionsbereitschaft in die Chipbranche ist der weltweit größte Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), ASMLs größter Kunde. TSMC kündigte an, seine Investitionen in diesem Jahr auf 38 bis 40 Milliarden US-Dollar zu erhöhen – ein Plus von mehr als 30 Prozent. Der Konzern prognostiziert für KI-Chip-Umsätze ein jährliches Wachstum von 45 Prozent über die nächsten fünf Jahre.

Analysten von Stifel bezeichneten die gestiegenen EUV-Aufträge von ASML als „positive Überraschung“ und wiesen darauf hin, dass diese Entwicklung besonders angesichts der aktuellen Schwierigkeiten von Intel und Samsung, mit TSMC im High-End-Chipmarkt mitzuhalten, bemerkenswert sei.

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser