Friedenspflicht Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Friedenspflicht für Deutschland.

Friedenspflicht Definition

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Friedenspflicht

Die Friedenspflicht ist ein rechtlicher Begriff, der im Zusammenhang mit Arbeitskämpfen in Deutschland verwendet wird.

Sie bezieht sich auf die Verpflichtung der tarifgebundenen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, während der Laufzeit eines Tarifvertrags auf Arbeitskampfmaßnahmen zu verzichten. Während dieser Friedenspflicht sind sowohl Streiks der Arbeitnehmer als auch Aussperrungen der Arbeitgeber untersagt. Die Friedenspflicht ist ein grundlegendes Prinzip des deutschen Arbeitsrechts und dient der Aufrechterhaltung des sozialen Friedens sowie der Vermeidung von Arbeitskämpfen und deren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Sie wird in der Regel in Tarifverträgen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden festgelegt und gilt für die gesamte Dauer des Tarifvertrags, der in der Regel mehrere Jahre umfasst. Während der Friedenspflicht sind die tarifgebundenen Arbeitnehmer dazu verpflichtet, ihre Arbeitsleistung wie vereinbart zu erbringen, während die Arbeitgeber verpflichtet sind, die vereinbarten Löhne und Arbeitsbedingungen einzuhalten. Arbeitskampfmaßnahmen wie Streiks oder Aussperrungen sind während dieser Zeit unzulässig. Verstöße gegen die Friedenspflicht können zu rechtlichen Konsequenzen führen, einschließlich Schadensersatzansprüchen. Die Friedenspflicht wird auch als "tariflicher Frieden" bezeichnet und soll den Verhandlungsparteien eine gewisse Sicherheit geben, um langfristige Planungen vornehmen zu können und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Sie bietet auch Raum für Verhandlungen und den Austausch von Forderungen und Gegenvorschlägen zwischen den Tarifparteien, um etwaige konfliktreiche Themen zu diskutieren und zu lösen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Veränderungen der Marktbedingungen kann es vorkommen, dass die Tarifparteien die Friedenspflicht vorzeitig beenden möchten, um ihre Interessen besser vertreten zu können. In solchen Fällen können Ausnahmen von der Friedenspflicht vereinbart werden, um beispielsweise Streiks oder andere Maßnahmen zu ermöglichen, wenn dies als notwendig erachtet wird. Solche Ausnahmen müssen jedoch in der Regel von beiden Seiten einvernehmlich vereinbart werden. Die Friedenspflicht spielt eine wesentliche Rolle in den Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, insbesondere während Tarifverhandlungen und der Laufzeit von Tarifverträgen. Sie trägt dazu bei, den sozialen und wirtschaftlichen Frieden zu wahren und Konflikte auf konstruktive Art und Weise zu lösen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Plantage

Plantage: Die "Plantage" ist ein Begriff, der sich auf eine spezielle Handelsstrategie bezieht und von Hedgefonds und anderen institutionellen Investoren genutzt wird, um Gewinne aus kurzfristigen Marktabschwankungen zu erzielen. Bei dieser...

Realinvestition

Eine Realinvestition bezeichnet die tatsächliche Anlage von Kapital in Sachanlagen oder immaterielle Vermögenswerte, die dazu dienen, langfristigen Nutzen für ein Unternehmen zu generieren. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Investitionstätigkeit...

Hagelversicherung

Hagelversicherung - Definition, Bedeutung und Funktionsweise Die Hagelversicherung ist eine spezielle Form der Sachversicherung, die Landwirte und Agrarbetriebe vor finanziellen Verlusten schützt, die durch Hagelschäden an ihren landwirtschaftlichen Kulturen entstehen können....

Vertriebsgesellschaft

Vertriebsgesellschaft ist ein Begriff, der in der Finanzindustrie verwendet wird, um ein Unternehmen zu beschreiben, das den Vertrieb von Finanzprodukten übernimmt. Eine Vertriebsgesellschaft agiert als Vermittler zwischen den Emittenten dieser...

Schwerpunktsatz

Definition: Der Schwerpunktsatz, auch als Satz von Pappus bezeichnet, ist ein fundamentales Konzept der Geometrie und findet Anwendung in verschiedenen Bereichen der Ingenieur- und Physikwissenschaften. Er besagt, dass der Schwerpunkt...

Haftung bei Finanzierung von Immobilienanlagen

Die "Haftung bei Finanzierung von Immobilienanlagen" bezieht sich auf die rechtliche Verpflichtung und Verantwortung einer Partei im Zusammenhang mit der Finanzierung von Immobilienprojekten. In der Regel handelt es sich hierbei...

Transfermultiplikator

Der Transfermultiplikator ist ein Konzept, das in der Volkswirtschaftslehre und Finanzanalyse häufig verwendet wird, um die wirtschaftlichen Auswirkungen von staatlichen Ausgaben oder Investitionen zu messen. Er wird als Verhältnis zwischen...

INGOs

INGOs beschreibt das Kurzwort für "Internationale Nichtregierungsorganisationen" und bezieht sich auf eine breite Palette von Organisationen, die auf globaler Ebene tätig sind und auf verschiedenen Sektoren wie Umwelt, Entwicklung, Menschenrechte,...

Gemeinschaftsgebiet

Definition: Das Wort "Gemeinschaftsgebiet" bezieht sich auf einen bestimmten geografischen Bereich, der unter die Zuständigkeit oder das Regulierungssystem einer bestimmten Organisation oder Institution fällt. In Kapitalmärkten bezieht sich "Gemeinschaftsgebiet" oft auf...

Versicherungsschein

Versicherungsschein: Definition, Bedeutung und Verwendung Ein Versicherungsschein ist ein rechtsverbindliches Dokument, das den Abschluss einer Versicherungspolice bestätigt. Dieses Dokument dient sowohl dem Versicherungsunternehmen als auch dem Versicherungsnehmer als Nachweis über den...