Neomarxismus Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Neomarxismus für Deutschland.
Neomarxismus ist eine politisch-philosophische Strömung, die Elemente des Marxismus mit modernen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Theorien verbindet.
Der Begriff leitet sich vom traditionellen Marxismus ab, der von Karl Marx und Friedrich Engels im 19. Jahrhundert entwickelt wurde, jedoch haben Neomarxisten einige der ursprünglichen Konzepte weiterentwickelt und angepasst. In der neomarxistischen Theorie wird die Gesellschaft als ein System von Klassen und Klassenkämpfen betrachtet, in dem der Kapitalismus als Hauptursache sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit angesehen wird. Der Fokus liegt auf der Analyse der Wirtschaftsstrukturen und der Machtverhältnisse, die die sozialen Beziehungen und die Verteilung von Ressourcen beeinflussen. Ein zentrales Konzept des Neomarxismus ist die Idee der "strukturellen Gewalt". Dies bezieht sich auf die indirekte Gewalt, die durch soziale Strukturen wie den Kapitalismus ausgeübt wird und zu wirtschaftlicher Ausbeutung und Unterdrückung führen kann. Die neomarxistische Theorie konzentriert sich auch auf die Untersuchung von Ideologie, Kultur und Unterbewusstsein, da diese Faktoren den gesellschaftlichen Status quo aufrechterhalten können. Neomarxisten argumentieren, dass eine Veränderung der Gesellschaft nur durch eine grundlegende Umstrukturierung der Wirtschafts- und Machtverhältnisse erreicht werden kann. Sie schlagen oft staatliche Interventionen und Umverteilungsmaßnahmen vor, um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu fördern. Der Begriff "Neomarxismus" wird oft als Sammelbegriff für verschiedene neomarxistische Schulen und Strömungen verwendet, einschließlich kultureller und feministischer Theorien. Diese Schulen betonen weitere Aspekte der sozialen Ungleichheit, wie Geschlecht, Rasse und kulturelle Identität. Insgesamt hat der Neomarxismus einen erheblichen Einfluss auf die sozialwissenschaftliche Forschung und politische Debatten. Er bietet eine alternative Perspektive auf soziale und wirtschaftliche Probleme, die sich von den traditionellen kapitalistischen Ansätzen unterscheidet. Investoren und Forscher im Bereich der Kapitalmärkte könnten von einem Verständnis der neomarxistischen Theorien profitieren, um komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen und mögliche Auswirkungen auf ihre Investitionen zu bewerten. Besuchen Sie Eulerpool.com, um weitere umfassende Definitionen und Erläuterungen zu wichtigen Begriffen aus den Bereichen Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmärkte und Kryptowährungen zu finden. Unser Glossar bietet Ihnen ein umfangreiches Nachschlagewerk für Ihren Erfolg im Bereich der Kapitalmärkte.Multifaserabkommen (MFA)
Multifaserabkommen (MFA) ist ein internationaler Vertrag, der sich auf den Handel mit Textilien und Bekleidung bezieht. Es wurde erstmals 1974 eingeführt und hat seitdem mehrere Revisionen und Erweiterungen erfahren. Das...
Sachgründungsbericht
Der Sachgründungsbericht ist ein umfassendes Dokument, das bei der Gründung einer Aktiengesellschaft (AG) in Deutschland erforderlich ist. Es handelt sich um einen Bericht, der alle relevanten Informationen über die Vermögensgegenstände...
Promotoren
Promotoren sind Fachleute, die eine verantwortungsvolle Rolle bei der Förderung und Stärkung bestimmter Wertpapieranlagen und -programme spielen. Im Bereich der Kapitalmärkte bezieht sich der Begriff "Promotoren" insbesondere auf Finanzexperten und...
Aufgeld
"Aufgeld" ist ein Fachbegriff, der im Bereich der Kapitalmärkte Verwendung findet und insbesondere bei Aktien- und Anleiheinvestitionen von Bedeutung ist. Es handelt sich um einen deutschen Ausdruck, der üblicherweise als...
Betriebsjustiz
Betriebsjustiz ist ein wichtiger Begriff im Bereich des Arbeitsrechts und bezieht sich auf die rechtliche Organisation und Durchführung von betrieblichen Streitigkeiten oder Konflikten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Der Begriff umfasst...
Likelihood-Ratio-Test
Der Likelihood-Ratio-Test ist ein statistisches Verfahren, das in der Finanzforschung und in den Kapitalmärkten weit verbreitet ist. Er wird verwendet, um die Gültigkeit einer Hypothese in Bezug auf die Verbindung...
Social Engineering
Sozialtechnik bezieht sich auf die Nutzung psychologischer Manipulationstechniken zur Beeinflussung anderer Personen, mit dem Ziel, Zugriff auf vertrauliche Informationen zu erhalten, Transaktionen zu initiieren oder das Verhalten von Individuen zu...
Verlustaversion
Verlustaversion bezieht sich in der Finanzwelt auf die Tendenz von Anlegern, Verluste stärker zu fürchten und zu meiden als potenzielle Gewinne zu suchen. Es ist eine psychologische Reaktion, die das...
Strafanspruch
Der Strafanspruch ist ein rechtlicher Begriff, der den Anspruch des Staates oder einer Strafverfolgungsbehörde beschreibt, eine strafbare Handlung angemessen zu ahnden. Es handelt sich dabei um den Geltendmachungsanspruch des Staates...
Konjunkturindikator
Ein Konjunkturindikator ist ein statistisches Instrument zur Messung der wirtschaftlichen Aktivität und des Wirtschaftswachstums. Es umfasst eine bestimmte Gruppe von Wirtschaftsdaten, die in einer Liste oder einem Index zusammengefasst sind...