Bleikabel-Skandal: AT&T und Verizon zittern! Dunkle Wolken über Telecom-Aktien!

Berichte über alte Telekommunikationskabel mit giftigem Blei führten bei Branchengrößen wie AT&T und Verizon zu deutlichen Kursverlusten

25.7.2023, 11:00

Trotz der beruhigenden Worte aus Europa stellt die aufgedeckte Bleibelastung der alten Kabel der US-Telefongesellschaften ein nicht zu vernachlässigendes Risiko dar.

Viele Experten sind zudem davon überzeugt, dass sich der Negativtrend an den Kursen der Unternehmen auf absehbare Zeit nicht mehr umkehren wird, wenn nicht schon bald klare Aussagen über die betroffenen Gebiete und mögliche Kosten gemacht werden. Im Juli des Jahres 2023 kamen schockierende Berichte über alte Telekommunikationskabel mit hochgiftigem Blei auf, die von Großkonzernen wie AT&T, Verizon & Co. in den 1960er-Jahren im US-amerikanischen Raum verlegt wurden.

Wie sofort klar wurde, könnten die Kabel eine Gesundheitsbedrohung für zahlreiche US-Amerikaner darstellen, da das Blei in direkten Kontakt mit der Erde und dem Wasser steht und dort abgebaut wird. Dieser Skandal hat bei den Unternehmen zu deutlichen Kursverlusten geführt und eine schnelle Erholung des Börsenwertes wird unwahrscheinlicher, sofern nicht bald klare Aussagen über die betroffenen Gebiete und eventuelle Maßnahmen gemacht werden.

Es stellte sich auch heraus, dass das Problem schon seit Jahren bekannt ist. AT&T-Manager John Malone hatte die Branche bereits vor mehr als zehn Jahren vor der Gefahr der giftigen Bleikabel gewarnt - trotzdem wurden keine Schutz- oder Überwachungsmaßnahmen ergriffen. Weiterhin ist laut "Wall Street Journal" aus Dokumenten und Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern der Gesellschaften ersichtlich, dass es immer wieder Beschwerden gab, da die Mitarbeiter mit Blei und anderen giftigen Substanzen in Kontakt gekommen sind.

Der Negativ-Trend machte jedoch keinen Halt vor den Aktienkursen der Telekommunikations-Giganten. Obwohl die United States Telecom Association (U.S. Telecom), eine Vertretung der führenden Telefongesellschaften, betonte, dass noch keine Beweise für die Bleibelastung durch die alten Kabel und einen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung gefunden wurden, wurden die AT&T- und Verizon-Papiere deutlich fallen.

Sowohl SVB MoffettNathanson-Analyst Craig Moffett als auch Analysten der Citigroup senkten kurz darauf die Kursziele für das AT&T-Papier. JPMorgan-Stratege Philip Cusick stufte die Aktie zudem von "Overweight" auf "Neutral" herab und im Anschluss strich er das Kursziel von 17 US-Dollar auf 5 US-Dollar zusammen. Goldman Sachs-Analyst Brett Feldman vermutete, dass es sich bei den Bleikabeln eher um ein längerfristiges Problem handeln dürfte, da erhebliche Kosten für die Stilllegung der Altnetze entstehen könnten. Auch Privatbank Berenberg geht nicht davon aus, dass in Europa ein ähnliches Problem herrschen könnte. Hier liegt der Anteil an solchen Kabeln bei nur 10%.

Derzeit ist also noch unklar, wie teuer der Skandal den Telekommunikationsanbietern zu stehen kommen wird. Momentan sind weder die Maßnahmen noch die damit verbundenen Kosten für AT&T, Verizon & Co. klar. Zu erwarten ist aber, dass erhebliche Kosten auf die Firmen zukommen, wenn sie die betroffenen Gebiete von den Bleikonzentrationen befreien müssen.

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