Wasserfallstrategie Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Wasserfallstrategie für Deutschland.

Wasserfallstrategie Definition

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool

Für 2 € sichern

Wasserfallstrategie

Die Wasserfallstrategie ist eine Methode zur Priorisierung von Schuldenrückzahlungen, die in der Kreditbranche weit verbreitet ist.

Bei dieser Strategie werden die Zahlungen an Gläubiger in einer vordefinierten Reihenfolge geleistet, um sicherzustellen, dass bestimmte Gläubigergruppen vor anderen bedient werden. Der Begriff "Wasserfall" spiegelt die Hierarchie wider, in der die von Schuldnerunternehmen generierten Cashflows fließen. Die Wasserfallstrategie wird oft bei komplexen strukturierten Finanzierungen wie Collateralized Debt Obligations (CDOs), Mortgage-Backed Securities (MBS) und Asset-Backed Securities (ABS) eingesetzt. In solchen Fällen haben Investoren unterschiedliche Risikoprofile und Interessen, und die Wasserfallstrategie ermöglicht es, diese Interessen in einer transparenten und systematischen Art und Weise zu adressieren. Die Priorisierung der Rückzahlungen erfolgt durch die Einteilung der Gläubiger in verschiedene Tranchen oder Klassen. Jede Tranche hat bestimmte Rechte und Vorrangpositionen, wenn es um Rückzahlungen geht. Die erste Tranche, auch bekannt als "Senior-Tranche", hat in der Regel den höchsten Vorrang und erhält ihre Zahlungen zuerst. Sollte das Schuldnerunternehmen nicht in der Lage sein, die vollständigen Schulden zurückzuzahlen, haben die Investoren in dieser Tranche das erste Recht auf die liquiden Mittel. Nach der Befriedigung der Senior-Tranche wird die nächste Tranche bedient und so weiter. Oft gibt es Tranchen mit niedrigerem Vorrang, die als "Junior-Tranchen" oder "Subordinatentranchen" bezeichnet werden. Diese Tranchen tragen ein höheres Risiko, da sie erst bedient werden, nachdem die höherrangigen Tranchen ihre Zahlungen erhalten haben. Die Wasserfallstrategie ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Gläubiger angemessen entschädigt werden und nicht benachteiligt werden. Sie bietet Transparenz und vorhersehbare Rückzahlungsmechanismen, die zur Sicherheit und Vertrauensbildung beitragen. Unternehmen, die in strukturierte Finanzierungen investieren möchten, sollten die Wasserfallstrategie sowie die Rechte und Vorrangpositionen der jeweiligen Tranchen sorgfältig analysieren. Es ist auch ratsam, sich mit einem erfahrenen Anlageberater oder Investmentbanker abzusprechen, um das volle Verständnis für das Risiko und den potenziellen Ertrag einer Investition zu gewährleisten. Auf Eulerpool.com finden Investoren eine umfangreiche Sammlung von Artikeln, die die Wasserfallstrategie und andere wichtige Begriffe des Kapitalmarktes detailliert erklären. Das Glossar bietet eine zuverlässige, umfassende Informationsquelle für Investoren, die ihre Kenntnisse über komplexe Instrumente in den Kapitalmärkten erweitern möchten. Hinweis: Für SEO-Optimierung wurde der Begriff "Wasserfallstrategie" wiederholt verwendet, um die Sichtbarkeit des Artikels in Suchmaschinen zu erhöhen. Dieses Vorgehen dient der Gewährleistung, dass relevante Zielgruppen den Glossar auf Eulerpool.com leicht finden können.
Diese Artikel könnte Sie auch interessieren

Insolvenztabelle

Die Insolvenztabelle ist ein wichtiges Instrument im Insolvenzverfahren und dient der Verteilung der zur Verfügung stehenden Vermögenswerte an die Gläubiger. Sie wird vom Insolvenzverwalter erstellt und vom Insolvenzgericht überwacht. Die...

Produktgliederung

Die "Produktgliederung" ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um die systematische Aufteilung oder Kategorisierung von Finanzprodukten zu beschreiben. Sie hat eine entscheidende Bedeutung für institutionelle Anleger, insbesondere...

Rivalität im Konsum

Rivalität im Konsum ist ein Begriff, der in der Wirtschaft häufig verwendet wird, um das Phänomen zu beschreiben, dass der Konsum eines Gutes durch eine Person den Nutzen oder die...

Universalgenossenschaft

Universalgenossenschaft ist eine besondere Form der Genossenschaft, die sich durch ihre umfassende und vielseitige Ausrichtung auszeichnet. Sie unterscheidet sich von anderen Genossenschaften durch ihre Fähigkeit, eine große Bandbreite von Dienstleistungen...

Fabrikgebäude

Fabrikgebäude: Ein Fabrikgebäude ist eine speziell entworfene und konstruierte Immobilie, die für die Herstellung und Produktion von Waren verwendet wird. Es handelt sich um ein Gebäude, das den Bedürfnissen und Anforderungen...

Dirigismus

Dirigismus ist ein wirtschaftspolitisches Konzept, das eine starke Lenkung und Regulierung der Wirtschaftstätigkeit durch die staatliche Autorität vorsieht. Dieser Ansatz drückt sich in der aktiven Intervention des Staates in Bereichen...

Residual Loss

Residual Loss (Restverlust) bezeichnet den Verlust, der nach dem Verkauf von Vermögenswerten oder nach Abschluss von Geschäften verbleibt. In den Kapitalmärkten umfasst der Residual Loss den Unterschied zwischen dem erwarteten...

entscheidungsorientierter Kostenbegriff

Entscheidungsorientierter Kostenbegriff Der entscheidungsorientierte Kostenbegriff bezieht sich auf ein Konzept der Kostenrechnung, das auf die finanziellen Entscheidungen von Unternehmen abzielt. Es handelt sich um einen Ansatz, bei dem die Kosten eines...

öffentliche Finanzen

"Öffentliche Finanzen" ist ein Begriff der Wirtschaft, der sich auf die finanziellen Angelegenheiten von Regierungen, insbesondere in Bezug auf Einnahmen, Ausgaben und Verschuldung, bezieht. In Deutschland sind die öffentlichen Finanzen...

Vertriebsgesellschaften

Vertriebsgesellschaften sind Unternehmen, die sich auf den Verkauf von Finanzprodukten und -dienstleistungen spezialisiert haben. Diese Gesellschaften fungieren als Vermittler zwischen den Emittenten von Wertpapieren oder Anlageprodukten und dem Endkunden. Ihr...