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12.4.2024, 09:00

Morgan Stanley: Reichtum unter Regulierungsfeuer

Brennpunkt Geldwäsche: Untersucht wird, ob das Unternehmen seine Kunden ausreichend auf Risiken hin überprüft – Brisante Enthüllungen erwartet.

Mehrere US-Bundesbehörden haben Untersuchungen gegen Morgan Stanley wegen der Prüfung von Kunden auf Geldwäscherisiken eingeleitet. Neben der Securities and Exchange Commission (SEC) und dem Office of the Comptroller of the Currency (OCC) sind auch weitere Abteilungen des Finanzministeriums an den Ermittlungen beteiligt. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, ob Morgan Stanley ausreichend die Identitäten potenzieller Kunden und die Herkunft ihres Vermögens überprüft sowie deren Finanzaktivitäten überwacht. Besonders im Fokus stehen dabei internationale Klienten der Bank.

Die Federal Reserve, welche bereits im November von The Wall Street Journal als Teil der Untersuchungen genannt wurde, hat gegenüber der Bank angedeutet, dass aufsichtsrechtliche Maßnahmen erwogen werden. Morgan Stanley arbeitet daran, die von den Regulierungsbehörden aufgeworfenen Probleme zu adressieren. Der ehemalige CEO und jetzige Executive Chairman James Gorman betonte, dass in Compliance, Technologie und künstliche Intelligenz investiert wird, um den Geldfluss im Zusammenhang mit dem Vermögensverwaltungsgeschäft besser zu verstehen.

Nach Berichten über die erweiterten Untersuchungen fiel die Aktie von Morgan Stanley um mehr als 5% im Nachmittagshandel am Mittwoch. Die SEC hat der Bank eine Liste mit aktuellen und ehemaligen Kunden vorgelegt, um zu erfragen, wie diese geprüft wurden. Auch wurde hinterfragt, warum die Vermögensberatungseinheit der Bank mit einigen Kunden Geschäfte machte, die von der Morgan Stanley-eigenen digitalen Handelsplattform E*Trade aufgrund von Bedenken ausgeschlossen wurden.

Die Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) des Finanzministeriums sowie das Office of Foreign Assets Control (OFAC) haben ebenfalls Informationen von Morgan Stanley angefordert. Das OCC hat der Bank aufgrund von Kundenüberprüfungen eine "Angelegenheit, die Aufmerksamkeit erfordert", mitgeteilt. Dies folgte auf eine jährliche Prüfung des Programms der Bank zur Bekämpfung von Geldwäsche.

Die Vermögensverwaltungseinheit von Morgan Stanley ist seit der Finanzkrise 2008-09 ein zentraler Bestandteil der Strategie des Unternehmens. Die Division, die etwa die Hälfte der Gesamteinnahmen des Unternehmens ausmacht, hat in letzter Zeit Anzeichen einer Verlangsamung gezeigt, mit einem unveränderten Umsatz im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr.

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