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2.5.2024, 15:00

Whistleblower Josh Dean von Spirit AeroSystems, ein Lieferant von Boeing, ist tot

Joshua Dean, Whistleblower bei Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems, stirbt nach Kampf mit rasanter Infektion am Dienstagmorgen.

Joshua Dean, ein ehemaliger Qualitätsprüfer beim Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems und einer der ersten Whistleblower, die Produktionsfehler bei der Fertigung der 737 MAX angeprangert hatten, ist überraschend gestorben. Dean erlag am Dienstagmorgen einer plötzlich aufgetretenen, schnell fortschreitenden Infektion. Er wurde 45 Jahre alt und war bis dahin gesund und lebensstilbewusst, wie seine Tante Carol Parsons mitteilte.

Dean hatte wesentlich dazu beigetragen, auf schwerwiegendes und grobes Fehlverhalten im Qualitätsmanagement der 737-Produktionslinie bei Spirit aufmerksam zu machen. Nachdem er im April 2023 von Spirit entlassen wurde, reichte er eine Beschwerde beim US-Arbeitsministerium ein. Er behauptete, seine Kündigung sei eine Vergeltungsmaßnahme für seine Sicherheitsbedenken gewesen.

Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich rapide, nachdem er wegen Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er entwickelte eine Lungenentzündung und anschließend eine schwere bakterielle Infektion (MRSA). Trotz intensivmedizinischer Maßnahmen, einschließlich einer ECMO-Maschine, die Herz- und Lungenfunktionen übernahm, und Dialyse, verschlechterte sich sein Zustand weiter. Eine CT-Untersuchung zeigte, dass er einen Schlaganfall erlitten hatte. In den letzten Tagen seines Lebens erwogen die Ärzte, ihm beide Hände und Füße zu amputieren. „Es war brutal, was er durchgemacht hat“, sagte Parsons.

Die Nachricht von Deans Tod hat sowohl bei Spirit AeroSystems als auch in der breiteren Gemeinschaft Bestürzung ausgelöst. Joe Buccino, ein Sprecher von Spirit, drückte sein Beileid aus: „Unsere Gedanken sind bei der Familie von Josh Dean. Diese plötzliche Nachricht ist erschütternd.“

Dean war nicht nur für seine Rolle bei Spirit bekannt, sondern auch als Zeuge in einem Aktionärsklageverfahren gegen das Unternehmen. Er hatte ausgesagt, dass Spirit AeroSystems und die Unternehmensführung systematisch Mängel an den Flugzeugen verschwiegen hatten, was letztlich zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit führte.

Die Umstände seines Todes und die Parallelen zum Tod eines anderen Boeing-Whistleblowers, John "Mitch" Barnett, der in einem scheinbaren Suizid gefunden wurde, werfen Fragen auf. Brian Knowles, einer von Deans Anwälten, betonte die Bedeutung von Whistleblowern: „Sie bringen Missstände ans Licht. Es erfordert viel Mut, sich zu äußern.“

Dean hinterlässt eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird, sowohl in beruflicher als auch in persönlicher Hinsicht. Sein Einsatz und sein unermüdlicher Kampf für Sicherheit und Transparenz in der Luftfahrtindustrie werden in Erinnerung bleiben.

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