Börsenreaktion auf Iran implizieren keine Blasenbildung

17.4.2024, 09:00

Die Kursschwankungen am Freitag und Montag zerstreuen vorerst die Sorgen vor einer Blasenbildung.

Inmitten geopolitischer Spannungen hat der Markt am Freitag und Montag mit nachvollziehbaren Preisbewegungen reagiert, die Befürchtungen einer Blase vorerst zerstreuten. Die Investoren zeigten sich trotz der hohen Bewertungen von Aktien fähig zu begründeten Urteilen. Der S&P 500 erlitt am Freitag seinen stärksten Tagesverlust seit Januar, doch eine Abnahme von fast 1,5% alle drei Monate ist im Vergleich zu wahren Blasenmärkten unbedeutend.

Interessanterweise fielen die Aktienkurse und die Renditen der Anleihen, während Öl und Gold zunahmen, als Reaktion auf die Befürchtungen eines Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel. Diese Bewegungen kehrten sich jedoch um, als deutlich wurde, dass der Iran keine Eskalation anstrebt. Dies deutet darauf hin, dass der Markt nicht völlig irrational agiert. In einer Blase würde schlechte Nachrichten entweder ignoriert oder hätten enorme Auswirkungen, da sie Investoren zwingen würden, zurück zu traditionellen Bewertungsmethoden zu kehren.

Trotz dieser beruhigenden Anzeichen gibt es auch Hinweise auf eine erhöhte Marktvitalität, die typisch für überschäumende Märkte ist. Im letzten Jahr der Dotcom-Blase lag der Durchschnitt des VIX, ein Maß für die erwartete Volatilität, deutlich über dem Langzeitdurchschnitt. Auch heute gibt es extreme Marktbewegungen, wie die starken Handelsschwankungen bei Trump Media & Technology.

Darüber hinaus zeigt das Investorenverhalten Anzeichen von Überschwang. Die Stimmung unter den Investoren ist gemäß Umfragen sehr positiv, fast euphorisch. Die Bullen überwiegen die Bären deutlich, was Anlass zur Vorsicht gibt, denn wenn Investoren bereits überglücklich sind, ist es schwer, sie noch glücklicher zu machen.

Es mag paradox erscheinen, in der von einem potenziellen Krieg im Nahen Osten getriebenen Marktbewegung gute Nachrichten zu finden. Investoren, die eine Eskalation für wahrscheinlich halten, sollten in Öl, Gold oder Anleihen investieren. Doch Vorsicht: Auf geopolitische Entwicklungen zu wetten, ist äußerst schwierig. Für Investoren sind die Ereignisse des Wochenendes eher ein Anlass, darüber nachzudenken, ob zu viel Schaum auf den Aktienmärkten liegt.

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