Vorsichtiger Rückgang an europäischen Aktienmärkten

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Ein vorsichtiger Rückgang bestimmte am Donnerstag das Bild an den wichtigsten europäischen Aktienmärkten, wobei der Tonfall moderat gedämpft blieb. Die Aussicht auf eine baldige Zinswende im März, zunichte gemacht durch die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, und einige ernüchternde Quartalsergebnisse europäischer Unternehmen belasteten zwar die Marktmoral, doch die sichtbare Erholung der US-Börsen nach deren vorherigem Abschwung lieferte zumindest einen funktionalen Stützpfeiler. Betrachter des Tagesgeschehens sahen den EuroStoxx 50 mit einem Verlust von 0,21 Prozent bei 4638,60 Punkten aus dem Rennen gehen. Der Cac 40 in Frankreich musste 0,89 Prozent auf 7588,75 Punkte einbüßen, und der FTSE 100 in Großbritannien endete minimal leichter mit einem Minus von 0,11 Prozent bei 7622,16 Punkten. Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets fasste die Lage so zusammen: Während Zinssenkungen definitiv bevorstehen, sei der Beginn dieses Zykels durch die US-Notenbank für März noch nicht vorgesehen. Die Maßnahmen würden stark von der Dynamik der Inflation und der Wirtschaftsleistung abhängen, wobei ein schwächelnder Arbeitsmarkt vermieden werden soll – ein Aspekt, der laut Oldenburger die Tür für verschiedene politische Richtungen offenlässt. Dies habe womöglich auch dazu beigetragen, dass die Investoren vergleichsweise schnell wieder zur Ruhe fanden. Branchen mit besonderer Sensibilität für Zinsbewegungen, darunter Banken, Finanzdienstleister, Immobilienfirmen und der Einzelhandel, verzeichneten unterdessen signifikante Einbußen. Frische Hoffnung auf sinkende Zinsen in den USA sowie in der Eurozone, die einige Wochen zuvor für positive Impulse gesorgt hatte, kam nun ins Stocken. Einzelwertbewegungen sorgten ebenfalls für Aufsehen. So wogen negative Berichte über die BNP Paribas und ING auf die Bankaktien schwer. BNP Paribas erlitt einen Einbruch im vierten Quartal und musste zudem eine defensivere Haltung bezüglich ihrer mittelfristigen Prognosen einnehmen, was zu einem Aktieneinbruch von 9,2 Prozent führte. ING enttäuschte mit ihren Resultaten und einem verhaltenen Ausblick, was ein Minus von 6,4 Prozent auf ihr Wertpapier nach sich zog. Die Pharmaindustrie war ebenfalls mit Gegenwind konfrontiert. Roche und Sanofi verbuchten spürbare Verluste von 5,5 Prozent beziehungsweise 4,1 Prozent, bedingt durch entgangene Prognosen bei Roche und die Konsequenzen des Konzernumbaus bei Sanofi, die eine Gewinnminderung für das folgende Jahr erwarten lassen. Dagegen konnten Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor durchaus positive Akzente setzen. Shell überraschte mit besser als erwarteten Ergebnissen trotz eines Gewinnrückgangs im letzten Quartal und einer angehobenen Dividende, was zu einem Kursplus von 2,4 Prozent führte. BP konnte sich im Sog dieser Neuigkeiten um 0,7 Prozent steigern. Eine herausragende Performance legte Volvo Cars mit einem Kursanstieg von über 26 Prozent hin. Der schwedische Autobauer glänzte mit selbstsicherem Ausblick angesichts seiner Rekordergebnisse und prüft eine Reduzierung der Beteiligung am Elektroautounternehmen Polestar.
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