Eine leichte Zunahme bei Bootsdiebstählen fällt im jüngsten Lagebericht des Kompetenzzentrums Bootskriminalität der Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg auf. Im vergangenen Jahr erbeuteten Diebe 160 Sportboote, 20 mehr als noch im Vorjahr. Diese Entwicklung markiert dennoch den zweitniedrigsten Wert seit Beginn dieser spezifischen Kriminalstatistik. Während Sportboote häufiger Ziel krimineller Energie wurden, zeigt sich bei Außenbordmotoren eine positive Tendenz: Die Diebstähle gingen um zehn Prozent zurück, sodass rund 530 Fälle verzeichnet wurden – ein historischer Tiefstand, der weit entfernt von der Höchstmarke von nahezu 1500 Diebstählen in der Vergangenheit liegt. Expertinnen und Experten des KBK führen die ermutigenden Zahlen auf mehrere Faktoren zurück: Vermehrte Kontrollaktivitäten, fruchtbare europäische Kooperationsbemühungen sowie erfolgreiche Fahndungen mit resultierender Zerschlagung krimineller Netzwerke in Nachbarstaaten heben sie hervor. Dennoch bleibt Vorsicht geboten. Die Begehrlichkeiten nach entwendeten Booten sowie Außenmotoren bestehen insbesondere in osteuropäischen Regionen fort. Die Polizei appelliert daher an die Öffentlichkeit, suspekte Vorkommnisse besonders an Hafenlagen umgehend zu melden. Als Service für skeptische Käufer offeriert die Wasserschutzpolizei eine kostenfreie Durchsicht dubioser Angebote im Internet, denn nicht selten sind gestohlene Außenbordmotoren mit professionell manipulierten Seriennummern versehen. Die internationale Dimension der Arbeit der vier Bootskriminalitätsspezialisten in Konstanz, die mit global agierenden Organisationen wie Frontex, Europol und Interpol zusammenarbeiten, unterstreicht die strategische Bedeutung ihrer Arbeit, welche alljährlich rund 4000 Anfragen abarbeitet und dadurch einen signifikanten Beitrag zur europäischen Sicherheitsarchitektur leistet.