Investitionsbedarf für Wärmewende: Länderminister schlagen Energiewendefonds vor

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Um die ambitionierten Ziele der Wärmewende zu erreichen, fordern die Energieminister der Länder die Einrichtung eines Energiewendefonds. Der Finanzierungsbedarf bis zum Jahr 2030 wird auf rund 600 Milliarden Euro geschätzt, wie Armin Willingmann, Sachsen-Anhalts Energieminister, nach Abschluss der Energieministerkonferenz in Kiel mitteilte. Ein Zusammenschluss aus öffentlichen und privaten Geldern sei unabdingbar, um Versorgungsunternehmen die notwendigen Maßnahmen zu ermöglichen. Willingmann betonte dabei die Notwendigkeit innovativer Finanzierungsinstrumente. Die Konferenz brachte auch den klaren Wunsch zum Ausdruck, den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Gebäudeisolation zu forcieren – zwei essenzielle Säulen der Wärmewende. Die Energieminister sind sich einig, dass eine Transition hin zu sauberen Energiequellen notwendig ist, und Strom für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland bezahlbar bleiben muss. Tobias Goldschmidt, Energieminister Schleswig-Holsteins und Leiter der Konferenz, erklärte demnach die Notwendigkeit einer effektiven CO?-Bepreisung, um fossile Brennstoffe zu schwächen und die klimafreundlichsten Lösungen wirtschaftlich attraktiver zu gestalten. In diesem Zusammenhang spricht sich Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger für eine umfassende Kraftwerksstrategie aus, welche Planungssicherheit für den Bau neuer, wasserstofftauglicher Gaskraftwerke bietet. Baden-Württembergs Energieministerin Thekla Walker hebt die Wichtigkeit einer kombinierten Kraftwerks- und Speicherstrategie hervor, um auch bei einem Mangel an erneuerbaren Energien die Versorgungssicherheit zu garantieren. Die Ampel-Koalition hatte sich bereits darauf geeinigt, den Kohleausstieg vorrangig bis 2030 voranzutreiben. Neue Gaskraftwerke sind dabei gedacht, Kohlekraftwerke zu ersetzen und insbesondere in Zeiten niedriger Wind- und Sonnenenergieerzeugung ("Dunkelflauten") als Backup zu dienen, wobei eine zunehmende Nutzung von Wasserstoff stetig angestrebt wird.

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