Exxon an vorderster Front im Kampf gegen Plastikproduktions-Limit

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Inmitten internationaler Verhandlungen für ein verbindliches UN-Abkommen zur Reduzierung der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe, steht ExxonMobil, der Gigant der Petrochemie und einer der weltgrößten Kunststoffproduzenten, im Zentrum eines Gegenwindes gegen die geplante Deckelung der Plastikproduktion. Karen McKee, als Leiterin der Produktsolutions bei ExxonMobil und Vorsitzende des International Council of Chemical Associations, betont, dass nicht das Material Plastik, sondern dessen Verschmutzung das eigentliche Problem darstelle. Maßnahmen gegen die Herstellung von Plastik würden nicht zugunsten von Umwelt und Emissionsreduktion wirken, meinte sie gegenüber der Financial Times. Exxon, das im Vorjahr 11,2 Millionen Metertonnen Polyethylen produzierte und eine chemische Recyclinganlage in Baytown, Texas betreibt, sieht vor allem in Alternativen zu Kunststoffverpackungen eine potenzielle Steigerung des Emissions-Fußabdrucks. Umweltaktivisten und verschiedene Geschäftsgruppen, darunter die Business Coalition for a Global Plastics Treaty mit mehr als 300 Unternehmen wie Walmart, PepsiCo und L'Oréal, kritisieren die Haltung des Unternehmens scharf. Sie befürchten eine Vertiefung der Umweltkrise, sollten die Investitionen der Branche in die Kunststoffproduktion weiter steigen. Die UN-Verhandlungen in Ottawa, Kanada, die mit der Klimakonferenz von Paris 2015 für Kunststoffe verglichen werden, sind unterdessen von Uneinigkeit über das Management von jährlich anfallenden 400 Millionen Tonnen Plastikmüll geprägt. Eine bedeutende Rolle spielen dabei die petrochemische Industrie und ölproduzierende Länder wie Saudi-Arabien, Russland und Iran, die ein globales Abkommen mit Fokus auf Recycling anstatt Produktionskürzungen bevorzugen. Ein von der ICCA finanziertes Oxford-Economics-Gutachten veranschaulichte letzte Woche die potenziellen Nachteile einer Obergrenze für die Plastikproduktion: Höhere Preise und eine Belastung für Haushalte mit niedrigem Einkommen. Dahingegen unterstützt die Global EPS Sustainability Alliance, die die expandierte Polystyrenindustrie vertritt, die Optimierung bestehender Recyclingverfahren anstatt einer Produktionsdrosselung. Experten zeigen sich besorgt über die Rolle der Petrochemie als größtem Treiber der Nachfrage nach Öl im kommenden Jahrzehnt. Gemäß der International Energy Agency könnten diese Entwicklungen die Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts verdoppeln, was die globalen Bestrebungen, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, gefährdet. Mit einer vorausgesagten Verdopplung des weltweiten Kunststoffbedarfs bis zur Jahrhundertmitte und einer derzeitigen Recyclingquote von lediglich zehn Prozent steht die Plastikindustrie abermals im Rampenlicht. Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms, betont die Bedeutung eines Umdenkens, insbesondere im Hinblick auf Einweg- und Kurzlebigkeitsprodukte aus Plastik.
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