Europäische Währung in leichter Delle – Euro rückt vom Zweimonatshoch ab
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Vor dem Wochenende zeigte sich der Euro etwas geschwächt und entfernte sich geringfügig von einem kürzlich erreichten Zweimonatshoch gegenüber dem US-Dollar. Die europäische Leitwährung lag zur Mittagszeit bei 1,0845 Dollar und damit niedriger als zu Tagesbeginn, blieb jedoch nahe an der Spitze, die erst am Donnerstag erzielt wurde. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am vorangegangenen Nachmittag auf 1,0866 Dollar festgesetzt.
Im Währungsspektrum legte der Dollar allgemein zu, während beim Euro eine Abwärtstendenz zu beobachten war. Experten führen dies auf geschwundene Zinserhöhungsaussichten der US-Notenbank Federal Reserve zurück. Obwohl jüngste Daten eine schwächere Inflation und damit verbundene Hoffnungen auf frühere Zinssenkungen nährten, ließ diese Dynamik inzwischen nahezu nach, wodurch der Dollar Aufwind erhielt.
Frische Inflationsdaten aus dem Euroraum sorgten für keine Überraschungen. Wie Eurostat, das Statistikamt der EU, in einer zweiten Einschätzung bestätigte, verharrte die Inflation im April bei 2,4%. Die Kerninflation, die volatilere Elemente wie Energie und Lebensmittel ausschließt, zeichnete einen Rückgang auf. Angesichts der insgesamt abflachenden Preissteigerungstendenz werden von der EZB schrittweise Zinssenkungen erwartet, mit einer ersten potenziell schon im Juni.
Isabel Schnabel, EZB-Direktionsmitglied, signalisierte Offenheit für eine geldpolitische Lockerung im Juni, setzte jedoch gleichzeitig vorsorglich Grenzen für die Erwartungshaltung bezüglich weiterer Zinssenkungen. In der „Nikkei“, einer führenden japanischen Wirtschaftszeitung, relativierte sie die Wahrscheinlichkeit einer raschen zweiten Zinssenkung direkt im Juli.
Für die USA steht am Nachmittag lediglich die Publikation eines Frühindikators an, der die bereits bekannten Stimmungsdaten bündelt. Zusätzlich treten mehrere Vertreter der Federal Reserve öffentlich in Erscheinung, deren Kommentare am Markt mit Interesse erwartet werden.