Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC meldete am Mittwoch, sie habe bewiesen, dass SAP zwischen Dezember 2014 und Januar 2022 Geschäftsmittler engagiert hatte, um öffentliche Aufträge zu erhalten und Regierungsbeamte zu bestechen.

Die Bestechungsgelder wurden in den Büchern als legitime Geschäftsausgaben verbucht, bspw. in Südafrika, Malawi, Kenia, Tansania, Ghana, Indonesien und Aserbaidschan. Diese Anklage ist ein Teil des global koordinierten Vergleichs, an dem auch das US-Justizministerium und die südafrikanischen Behörden beteiligt sind.

SAP stimmte der Anordnung der SEC zu, die den Verstoß des Unternehmens gegen die Bestimmungen des Wertpapierrechts zur Bekämpfung von Bestechung, Aufzeichnungspflichten und internen Kontrollen für die Rechnungslegung feststellt.

Die Firma verpflichtet sich, zukünftige Verstöße zu vermeiden und die Strafe von 85 Millionen US-Dollar zuzüglich Vorfälligkeitszinsen in Höhe von mehr als 13,4 Millionen Dollar zu zahlen.

Die Zahlung an die SEC wird durch eine weitere Zahlung von bis zu 59 Millionen US-Dollar an die südafrikanische Regierung ausgeglichen, im Zusammenhang mit einer parallelen Untersuchung.

Zu guter Letzt muss SAP eine strafrechtliche Geldbuße in Höhe von 118,8 Millionen Dollar an das US-Justizministerium zahlen und einer Einziehung von rund 103 Millionen Dollar zustimmen.

85 Millionen Dollar dieser Summe werden durch die Entschädigungszahlung an die SEC abgedeckt.

Als Konsequenz der Nachrichten fiel der SAP-Aktienkurs am Donnerstag im XETRA-Handel um 0,11 Prozent auf 141,88 Euro.

Die Vergleichszahlungen werden voraussichtlich im Finanzbericht des Unternehmens für das laufende Quartal ausgewiesen werden.