Salesforce greift mit KI-Power SAP an: Wer wird das Rennen gewinnen?

15.9.2023, 15:00

Der Softwarekonzern Salesforce integriert Künstliche Intelligenz in alle Produkte und zielt damit verstärkt auf Firmenkunden ab

Der Softwaregigant Salesforce wird künftig KI-Funktionen in all seine Produkte integrieren, wie der Unternehmenschef Marc Benioff auf der jährlichen Kundenkonferenz „Dreamforce“ verkündete.

Mit diesem Vorhaben möchte der Rival von SAP die Kundenbeziehungen effizienter und moderner gestalten. Die Software ermöglicht es, Verkaufs- Marketing- und Kundenserviceprozesse durch die Künstliche Intelligenz zu digitalisieren. Salesforce hat in diesem Zuge den Firmenauftritt aufgewertet, indem es ein KI-Tool und ein KI-Werkzeug vorgestellt hat. Durch den Einsatz dieser Techniken können Mitarbeiter schneller auf bestehende Kundenanfragen reagieren und sie besser einschätzen. Auch die Kommunikationsplattform Slack erhält mehrere KI-Funktionen, um Videos zusammenzufassen, Entwürfe für E-Mails zu schreiben und Antworten auf Anfragen vorzuformulieren. Zudem kündigte Salesforce an, in Zukunft mehrere eigene Sprachmodelle entwickeln und die Modelle von OpenAI nutzen zu wollen.

Trotz der Begeisterung, die Benioff kundtat, räumte er ein, dass es noch Fehler gibt, die aber schwer zu beheben sind. Im Gegensatz dazu stellt SAP seine Plattform offen, sodass jeder Kunde KI-Modelle nach seiner Wahl wählen kann. Diese können dann mit Google- und Databricks-Techniken kombiniert werden. Mittlerweile nutzen laut dem SAP-Vorstand Scott Russell mehr als 20.000 Kunden KI-Funktionen. Salesforce befindet sich hierbei allerdings weiter vorne und möchte aufgrund der Erfahrung im Umgang mit sensiblen Kundendaten auf möglichen Partnerschaften verzichten und lieber auf eigene KI-Modelle setzen.Vor rund 40.000 Teilnehmenden auf der jährlichen Kundenkonferenz „Dreamforce“ in San Francisco, hat der Softwaregigant Salesforce seinen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in all seine Produkte bekanntgegeben.

Der Rivale von SAP, Gründer und CEO Marc Benioff, sieht in KI die Zukunft und möchte damit seine Kundenbeziehungen effektiver und moderner gestalten. Unter anderem wird die Kommunikationsplattform Slack um mehrere KI-Funktionen erweitert und es will ein virtueller Assistent namens "Einstein Copilot" integriert werden, der Aufgaben wie das Zusammenfassen von Videos, Schreiben von Entwürfen für E-Mails oder auch das Vorformulieren von Antworten auf Kundenanfragen übernehmen können. Im März präsentierte Salesforce ein KI-Werkzeug namens "Einstein GPT", das nun ausgebaut werden soll.

Beide Tech-Riesen Microsoft und Google hatten vor Wochen schon ähnliche Funktionen vorgestellt. SAP reagiert darauf und stellte seine Plattform offen, sodass jeder Kunde KI-Modelle nach seiner Wahl kombinieren kann, unter anderem mit Google oder Databricks. Für den sicheren Umgang von Kundendaten stellt Salesforce aber lieber auf eigene KI-Modelle, die auf ein spezielles Bereich konzentriert sind. Mehr als 20.000 SAP-Kunden nutzen aktuell KI-Funktionen, Salesforce ist jedoch in der Entwicklung deutlich weiter. Lidiane Jones, neue Slack-Chefin, betont, dass die Kunden extrem ambitioniert sind und Slack stets neue Kunden gewinnt.

Die Zukunft dürfte für Salesforce aufgrund der Künstlichen Intelligenz positiv aussehen, denn andere Unternehmen haben den Wandel durch KI verpasst. Umso wichtiger ist es, Fehler zu beheben und ein immer besseres Ergebnis zu erzielen. Es ist spannend zu sehen was Salesforce als nächstes vorstellt.

Analysten sind optimistisch über die KI-Ambitionen des Technologieanbieters Salesforce. Gemäß Konrad Brent Thill, Analyst bei der Investmentfirma Jefferies, wird sich erst in den nächsten ein bis zwei Jahren ein wirklicher Nutzen für Kunden daraus ziehen lassen. Obwohl er vorsichtig ist, empfiehlt er die Aktie zum Kauf und gibt ein Kursziel von 275 Dollar je Papier aus. Bislang sind die von Salesforce vorgestellten Produkte unausgereift und wohl noch nicht zur direkten Nutzung durch Firmen bereit. Allerdings habe Firmenchef Marc Benioff es geschafft, strategische Themen wie KI zu forcieren, während er gleichzeitig eine operative Marge von mehr als 30 Prozent (genauer wurde ein Nettogewinn bis Ende Februar von 847 Millionen Dollar erzielt) erreichte. Beide Analysten, Thill und Keith Weiß von Morgan Stanley, taxieren das Kursziel der Salesforce-Aktien bei einem ähnlichen Wert von 278 Dollar je Papier.

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