Pharma

30.1.2024, 09:00

Eli Lilly im Vorstoß: Strebt Erstattung für neues Abnehmmedikament in Deutschland an

Eli Lilly setzt auf Deutschland: Pharmariese hofft auf Erstattungsänderungen für Abnehmmedikamente.

Eli Lilly blickt hoffnungsvoll auf potenzielle Änderungen in der Erstattungspraxis für Abnehmmedikamente in Deutschland. Laut einem Bericht des "Spiegel" äußerte sich Ilya Yuffa, Präsident von Lilly International, am Montag zuversichtlich und zeigte sich zuversichtlich, eine Einigung mit der Bundesregierung zu erzielen.

"Wir sind in gutem Dialog und wollen Mounjaro, unser Medikament für stark übergewichtige Menschen, allen zugänglich machen. Entscheidend dafür ist die Erstattung durch Krankenkassen", erklärte Yuffa. "Es ist wichtig, dass Regierungen erkennen, welche Kosten entstehen, wenn Adipositas unbehandelt bleibt."

Ende des letzten Jahres erhielt das Unternehmen grünes Licht für den Verkauf von Mounjaro in der EU. In Deutschland wird das Medikament als Zepbound vertrieben. Bereits seit Sommer ist die Abnehmspritze Wegovy von Novo Nordisk auf dem Markt erhältlich.

Allerdings müssen Kassenpatienten die Kosten selbst tragen, da Medikamente zur Gewichtsregulierung nicht von gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden.

Der Zugang ist somit eine Frage des Geldbeutels, da die monatlichen Behandlungskosten für die Pharmaindustrie ein Milliardengeschäft darstellen und mehrere Hundert Euro betragen können. Eine Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums zu den Äußerungen von Eli Lilly war zunächst nicht verfügbar.

In Deutschland sind Arzneimittel, die das Körpergewicht regulieren und den Appetit zügeln sollen, grundsätzlich von der Erstattung durch Krankenkassen als sogenannte Lifestyle-Medikamente ausgeschlossen, gemäß dem fünften Sozialgesetzbuch.

Auch das Bundesgesundheitsministerium hatte letzten Sommer erklärt, dass es keine Pläne zur Änderung des jahrzehntealten Gesetzes gibt, das Mittel zur Gewichtsabnahme auf die gleiche Stufe wie Impotenz- und Haarausfallmittel stellt, deren Wirksamkeit sich auf die Steigerung der Lebensqualität konzentriert.

"Wir betrachten unser Medikament jedoch nicht als Lifestyle-Medikament und haben uns klar dagegen ausgesprochen, es für kosmetische Zwecke einzusetzen", betonte Yuffa dem "Spiegel" gegenüber. "Es mag Menschen und Ärzte geben, die es für andere Zwecke nutzen, aber das ist nicht unsere Absicht."

An der NYSE notiert die Eli Lilly-Aktie zwischenzeitlich mit einem Anstieg von 0,8 Prozent auf 644,40 US-Dollar.

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