SAP-Anleger ließen sich am Donnerstag von enttäuschten Reaktionen beim US-Wettbewerber Salesforce nicht beunruhigen.

Obwohl die Aktien vorbörslich im Minus standen, bewegte sich der Kurs im XETRA-Handel am Vormittag mit einem halben Prozent im Plus. Der 21-Tage-Durchschnitt als kurzfristiger Trendindikator, der zuvor schon über dem Kurs lag, festigte sich damit. Da Salesforce nach US-Börsenschluss zwar ordentliche Zahlen abgeliefert hatte, aber enttäuschenderweise das Umsatzziel nicht angehoben hatte, wurde am Markt Gerede laut.

Chandramouli Sriraman von Stifel verharrte jedoch bei seiner "Top Pick"-Einstufung der SAP-Papiere, da er ein Potenzial für ein beschleunigtes Wachstum der Cloud-Umsätze sieht.

Die SAP-Aktie schloss schließlich 0,57 Prozent im Plus bei 122,88 Euro.

Beim im Dow Jones enthaltenen Salesforce verhielt es sich anders: der Kurs verlor im nachbörslichen New Yorker Handel und im XETRA-Handel sogar fast 4 Prozent.

Trotz des Umsatzziel-Flops und des niedrigsten Wachstums seit 13 Jahren, attestierten Experten dem Unternehmen weiterhin herausragende operativen Hebel.

Zudem sei den Investoren vielleicht etwas zu viel Fantasie für das Trendthema Künstliche Intelligenz eingepreist worden, was sich bei dem Chipkonzern NVIDIA, der erstmals die Schwelle einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion US-Dollar überschritten hatte, deutlich zeigte.

Durch diesen Lauf hatte auch SAP gut 27 Prozent gewonnen. Der Drittplatzierte im DAX verharrte daher unbeeindruckt, während die Anleger von Salesforce ihre Erwartungen vielleicht etwas zu hochgeschraubt hatten.