Kerings Umsatzergebnisse bleiben hinter den Erwartungen zurück

25.10.2023, 15:01

Im dritten Quartal verfehlte der französische Luxuskonzern Kering die Marktumsatzerwartungen

Der französische Luxusgüterkonzern Kering hat im dritten Quartal enttäuschende Ergebnisse vorgelegt. Wie andere Modekonzerne konnte auch Kering nicht von dem Postpandemie-Boom profitieren, da die Nachfrage nach Luxusgütern abnimmt und sich die konjunkturelle Lage in der Branche abkühlt.

Der Eigentümer von renommierten Marken wie Gucci und Yves Saint Laurent verzeichnete in den drei Monaten bis Ende September einen Umsatz von 4,46 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 13 Prozent auf berichteter Basis und von 9 Prozent auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Wechselkurseffekte entspricht. Laut Factset hatten Analysten mit einem Umsatz von 4,52 Milliarden Euro gerechnet.

Nach Jahren erfolgreicher Ergebnisse, die durch eine hohe Nachfrage nach Luxusgütern angetrieben wurden, sieht sich die Branche nun mit einem weltweiten Umsatzrückgang konfrontiert. Dies liegt unter anderem an der gestiegenen Inflation und den hohen Zinsen, mit denen die Kunden zu kämpfen haben.

Besonders belastend für den Markt ist auch das wirtschaftliche Abschwung in China, dem einst größten Luxusmarkt der Welt. Die chinesische Wirtschaft leidet unter anhaltenden Problemen im Immobiliensektor, einer schwachen Exportnachfrage und geringerer Konsumbereitschaft der Verbraucher.

Der Umsatz von Gucci, der wichtigsten Marke von Kering, sank um7 Prozent auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Wechselkurseffekte auf 2,22 Milliarden Euro. Auch Yves Saint Laurent verzeichnete einen Rückgang von 12 Prozent auf 768 Millionen Euro.

Die Marke Bottega Veneta musste einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 381 Millionen Euro hinnehmen. Die anderen Modelabel von Kering, wie Balenciaga und Alexander McQueen, erlitten sogar einen Einbruch von 15 Prozent auf einen Umsatz von 805 Millionen Euro.

Die von Factset befragten Analysten hatten dagegen mit höheren Umsätzen gerechnet, nämlich 2,22 Milliarden Euro bei Gucci, 799,5 Millionen Euro bei Yves Saint Laurent, 390 Millionen Euro bei Bottega Veneta und 822,5 Millionen Euro bei den anderen Marken.

Francois-Henri Pinault, CEO von Kering, äußerte sich zu den Ergebnissen und betonte die Auswirkungen der Entscheidungen des Unternehmens, Marken und Vertrieb weiter aufzuwerten. Er erklärte, dass die Veränderung der Umsatzentwicklung im dritten Quartal auch auf die schwierigen makroökonomischen Bedingungen und den Rückgang der Nachfrage in der gesamten Luxusbranche zurückzuführen sei.

Kering hat in diesem Jahr bereits Veränderungen in der Führungsetage vorgenommen, um die Marken neu zu beleben und das Unternehmen strategisch auszurichten. Anfang des Jahres wurde Sabato De Sarno zum neuen Kreativdirektor von Gucci ernannt und im Juli gab Kering bekannt, dass CEO Marco Bizzarri im Rahmen einer größeren Managementumstrukturierung ausscheiden wird und Jean-Francois Palusste als Interimschef eingesetzt wird. Im Laufe des Quartals präsentierte De Sarno seine erste Kollektion für Gucci. Die Marke bleibt trotz des Umsatzrückgangs die gewinnbringendste im Konzern.

Die Enttäuschung über die Ergebnisse spiegelt sich auch auf dem Aktienmarkt wider. Die Kering-Aktie verlor an der EURONEXT in Paris zeitweise um 2,93 Prozent auf 395,50 Euro. Investoren sind besorgt über die Zukunftsaussichten des Unternehmens und beobachten aufmerksam die Entwicklungen in der Luxusgüterbranche.

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